Innsbruck/Rom/Wien - Nach der Meldung eines Opfers sexuellen Missbrauchs bei der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck ist ein Priester geständig, wie der ORF Tirol berichtet. Der Geistliche ist zur Selbstanzeige bereit und wurde suspendiert. Der Missbrauch liegt laut Generalvikar Jakob Bürgler etliche Jahre zurück. Die Handlungen seien nicht in der Diözese Innsbruck passiert. Derzeit werden laut Bürgler bei der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck 115 Fälle behandelt. Man stehe bei einigen kurz vor der Übergabe an die Staatsanwaltschaft.

In Wien lägen bereits einige Anzeigen vor, in Oberösterreich gebe es - abgesehen von jenen gegen drei Patres des Stiftes Kremsmünster - kaum weitere, hieß es von den zuständigen Staatsanwaltschaften. Nicht überall werden die Fälle in einer gesonderten Statistik erfasst.

Papst unter Druck

Der Papst gerät unterdessen immer weiter in Bedrängnis. Am Wochenende wurde bekannt, dass Joseph Ratzinger sich als Kurienkardinal 1985 der Amtsenthebung eines pädophilen Priesters in Kalifornien widersetzt haben soll. In einem von ihm unterzeichneten Brief wurden Bedenken hinsichtlich der Folgen einer Amtsenthebung des Geistlichen geäußert.

Im Vatikan stärkt man Benedikt aber weiter den Rücken: Mehrere Solidaritätsinitiativen sind geplant, etwa am 19. April bei einem außerordentlichen Kardinaltreffen anlässlich fünf Jahre Pontifikat von Benedikt XVI. (APA, red/DER STANDARD-Printausgabe, 12.4.2010)