Klingt gut, was die Asfinag so alles verspricht. Etwa, dass das ohnehin ordentlich ausgebaute Autobahnen- und Schnellstraßennetz weiter wächst. Wäre es als Gegenleistung für Pkw-Vignetten und Lkw-Maut nicht selbstverständlich, könnte sich die gemolkene Autofahrerkuh sogar darüber freuen, dass auch bei Sanierungen was weitergeht. Die Südautobahn wäre da ein weites Feld. Statt einer vierten Spur bis Wiener Neustadt sollte schleunigst die erste Spur saniert werden, die ist mit ihren mehr schlecht als recht geflickten Schlaglöchern mehr Zumutung denn Schnellverbindung.
Wirklich zum Fürchten sind aber die Heilsversprechen der elektronischen Art. Wird das 16,8 Millionen Euro teure Projekt Coopers je Realität, spricht die Autobahn bald mit uns. Und davor graut uns, ehrlich gesagt. Bei Coopers werden Verkehrs- und Straßendaten an ein Anzeigegerät im Auto geschickt, damit der Fahrer weiß, dass auf der A-irgendwas nichts mehr geht.
Abgesehen davon, dass solche Infos immer zu spät kommen und stets auch alle Ausweichrouten verstopft sind: Wirklich dreist finde ich, dass die Asfinag ihre "bahnbrechende Neuerung" mit Sparsamkeit bei "teuren Überkopfschilderbrücken" bewirbt.
Meine Herren, das tägliche Verkehrschaos beweist, dass den gemeinen Autofahrer Lenken, Navi und Handy heillos überfordern. Muss er jetzt auch noch Warnschilder im Bord-PC beachten, damit sich die Asfinag ihr ureigenes Geschäft erspart, um überdimensionierte Forschung und Ortsumfahrungen zu finanzieren? Vergesst es. Baut Autobahnen. (Luise Ungerböck/DER STANDARD/Automobil/9.4.2010)