Foto: Christie's

Seit vergangenem Herbst versteigert Christie's in London, Paris und New York angewandte Kunst und Kunsthandwerk des 16. bis 19. Jahrhunderts unter dem Titel "500 Years: decorative Arts Europe". Am 20. April findet in New York die nächste und mit 417 Positionen durchaus üppig und mit Mobiliar, Skulpturen, Tapisserien, Porzellan und Kunsthandwerk sehr vielfältig bestückte Auktion statt. Lot Nummer 300 gehört zu den prominentesten Highlights. Die vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gefertigte und opulent mit Edelsteinen verzierte Schmuckschatulle (Schätzwert von 100.000 bis 150.000 Dollar) soll der Überlieferung nach aus dem Brautschatz Kaiserin Sisis stammen.

In den gut dokumentierten Inventaren scheint diese 90 cm hohe und vermutlich in Österreich ausgeführte Kassette allerdings nicht auf, wie Christie's auch keine näheren Angaben zur Provenienz veröffentlicht. Gesichert ist hingegen, dass Sisi entsprechend esoterischer Heiltheorien vor allerlei gesundheitlichen Ungemach bewahrt worden wäre: der Amethyst gegen Trunksucht und für inspirierende Erkenntnisse, der Bergkristall gegen Kopfschmerzen und zur Linderung verschiedener Entzündungen oder der Rosenquarz als Symbol der Fruchtbarkeit und zur Heilung körperlicher sowie geistiger Schwächen des Liebeslebens. (kron, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 10./11.04.2010)