Wien - Eine neue Sonderschau im Wiener Hofmobiliendepot erzählt anhand von etwa 100 Exponaten die Geschichte des 1943 gegründeten schwedischen Weltkonzerns Ikea und beleuchtet von 9. April bis 11. Juli das "Phänomen Ikea" mit designhistorischen und gesellschaftlichen Bezügen.

Wie Kurator Markus Laumann beim Pressegespräch am Donnerstag darlegte, ging es vor allem darum, "die Wurzeln von Ikea freizulegen" und das Unternehmen als "gesellschaftlichen Seismograph" zu skizzieren. Die Ausstellung gliedert sich in drei Schwerpunkte: Eine historische Reise beleuchtet Ikeas historische Rolle als "Avantgarde" für das Volk, ein Teil stellt "Wohnzimmer Österreich" dem idealtypischen "Wohnzimmer Ikea" gegenüber, das "häufigste Wohnzimmer" ist dabei ausgestattet mit den in Österreich meistgekauften Ikea-Produkten. Beim dritten Teil, "Ikea Pimps", wird gezeigt, was aus einem einzelnen Produkt gemacht werden kann: Umgestaltete "Pimps" von Ikea-Leuchten gestalteten sechs österreichische Designer (u.a. Danklhampel, Katharina Schildgen, mischer'traxler) mit Accessoires wie etwa leeren Tablettenpackungen .

Einem Mythos zufolge führte Ingvar Kamprad, der den Konzern als 17-Jähriger ins Leben rief, Möbelnamen deshalb ein, weil er sich keine Zahlen merken konnte. In Wahrheit hat das aber "ganz pragmatische Gründe, denn Namen merkt sich jeder einfach besser", erzählte Ikea-Pressesprecherin Barbara Riedl. Außerdem schenke man den Möbeln damit Identität. Stühle und Schreibtische tragen schwedische Bubennamen, Teppiche - "zum Ärger der Dänen", wie Laumann erläuterte - die Namen dänischer Städte.

Als Werbe-Schau ist die Ausstellung nicht gedacht: "Ganz bewusst gab es keine Finanzierung von Ikea", so Josefa Haselböck vom Hofmobiliendepot, denn es sei "eine Ausstellung über Ikea und nicht von Ikea". In Schweden selbst gab es bisher keine vergleichbare Ausstellung zum bekannten nationalen Aushängeschild. (APA)