Wien - Das queere Kulturfestival "Uferlos" wird im Sommer zum zweiten Mal in Wien stattfinden. Nach dem Auftakt im Theater Akzent im März des Vorjahres geht "Uferlos 2010" vom 18. Juni bis 2. Juli in der Wiener Stadthalle mit zahlreichen Stars über die Bühne. Die Wien-Holding hofft auf insgesamt rund 10.000 Festival-Besucher, meinte deren Geschäftsführer Peter Hanke; "Uferlos" soll jedenfalls auch künftig in der Stadthalle stattfinden.
Top-Star Nina Hagen hat am Mittwoch in Wien höchstpersönlich das Programm des Festivals präsentiert - gemeinsam mit den Vertretern der Veranstalter, Wien-Holding und Stadthalle. Sie selbst wird am 26. Juni in der Halle D konzertieren. Die deutsche Punk- und Schlagerdiva, die heuer schon ihr 40-Jahr-Jubiläum auf der Bühne feiert, kommt mit Band nach Wien. Für Fans ist es ein Pflichttermin: Weitere Österreichgigs sind, so hieß es, nicht geplant.
"Mein Theater mit dem Fernsehen"
Beim offiziellen Pressetermin verzichtete Hagen, die laut eigenen Angaben kein Topstar, sondern eine "Berliner Pflanze" ist, auf lange Reden. "Ich find' das ganz toll, dass ich bei Euch sein kann. Wien, get ready, I'm coming", freute sie sich auf eine "wunderbare uferlose Aktion". Sie beschwor die Geister von Mozart und Falco und griff zur Gitarre für Songs von Nick Drake und Woody Guthrie.
Auch der Rest des "Uferlos"-Programms besteht zu einem Gutteil aus deutschen Gästen: Eröffnet wird das Festival am 18. Juni mit Marianne Rosenberg, seit den 1970er Jahren im Schlagersektor aktiv - und damit nicht zuletzt beim schwulen Publikum beliebt. Auch Irmgard Knef, die vom Berliner Kabarettisten Ulrich Michael Heissig verkörperte fiktive Schwester Hildegards, gibt ein "Uferlos"-Gastspiel.
Cora Frost, Tom Fischer, Malediva, Chris Kolonko oder die Travestie-Künstler Peggy Meggy & Friends sind beim Festival ebenfalls zugegen. Und in "Mein Theater mit dem Fernsehen" lässt Alfred Biolek in der Halle E vierzig Jahre Erfahrung Revue passieren. Der Showmaster wird auch - angeblich prominente, aber noch geheime - Gäste auf die Bühne bitten. (APA)