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Präsident Wade will zu neuen Ufern aufbrechen

Foto: APA/EPA/Yonhap

Dakar - Unter heftigem Protest der Opposition ist im Senegal am Samstag eine teure und extrem umstrittene Statue zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit des westafrikanischen Landes enthüllt worden. Im Beisein von 19 afrikanischen Staatschefs wurde die 52 Meter hohe und 15 Millionen Euro teure Statue am Abend in der Hauptstadt Dakar eingeweiht. Zuvor waren tausende Anhänger der Opposition durch die Straßen gezogen und hatten den Rücktritt von Präsident Abdoulaye Wade gefordert.

Wade rief in seiner Rede dazu auf, einen Staatenbund der Vereinigten Staaten von Afrika zu bilden. Für die Länder Afrikas sei es nun an der Zeit, "zu neuen Ufern" aufzubrechen. Sowohl die hohen Kosten als auch die Machart der Statue, die nordkoreanische Arbeiter in einer Art Sowjet-Sil errichteten, hatten heftige Kritik ausgelöst.

"Ökonomisches Monster"

Der Oppositionspolitiker Ndeye Fatou Toure sagte, die Statue sei ein "ökonomisches Monster und ein finanzieller Skandal in Zeiten der Krise", zumal in einem Land, in dem die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebe. Besonderen Zorn zog der 84-jährige Staatschef dadurch auf sich, dass er ein Drittel der erhofften Einnahmen für sich beansprucht - da er das Konzept für das gigantische Bauwerk entwickelt habe.

Die auf einem Hügel platzierte Bronze-Statue ragt nun weithin sichtbar über Dakar. Sie zeigt einen muskelbepackten Mann, der mit seiner Frau und seinem Kind auf dem Arm einem Vulkan entsteigt. Wade hatte die Hoffnung geäußert, die Statue werde Touristen anlocken ebenso wie die Freiheitsstatue in New York oder der Eiffelturm in Paris. Der 50. Jahrestag der Unabhängigkeit wird in der ehemaligen französischen Kolonie am Sonntag mit Militärparaden begangen. (APA)