Salzburg/Mattersburg - Österreichs Fußball-Meister Red Bull Salzburg peilt am Freitagabend (20.30 Uhr/live Sky) zum Auftakt des letzten Bundesliga-Viertels einen Heimsieg gegen den SV Mattersburg an. Die Elf von Coach Huub Stevens (59 Punkte) könnte die Titelkonkurrenz damit noch mehr unter Druck setzen, Verfolger Rapid (53) bekommt es am Samstag neuerlich mit Austria Kärnten zu tun und muss sich dabei für das blamable Cup-Aus rehabilitieren, die Austria (50) gastiert erst am Sonntag zum Abschluss der 28. Runde beim SC Magna Wiener Neustadt.

Gute Aussichten für Red Bull

Von der Papierform spricht alles für den Tabellenführer. Die Salzburger haben am Samstag im Burgenland gegen die Mattersburger mit 6:1 gewonnen und damit zum siebenten Mal in Folge im direkten Duell einen Sieg gefeiert. Zudem haben die "Bullen" in der laufenden Saison im eigenen Stadion noch keine Niederlage erlitten (10/3/0) und sind insgesamt auch schon seit 16 Runden (10/6/0) ungeschlagen. "Mich freut, dass die Mannschaft den Rhythmus wieder gefunden hat", sagte Stevens.

Alles andere als ein klarer Sieg der Mozartstädter wäre eine große Überraschung, auch wenn Stevens vor der Partie warnte: "Nach so einem überragenden Spiel wie zuletzt, ist das nächste ganz, ganz schwierig." Der Niederländer erwartete allerdings einen ähnlich souveränen Auftritt seiner Elf wie am Samstag. "Mit hohem Tempo und Forechecking", betonte Stevens. Mit dem Gegner beschäftigte sich der Salzburg-Coach nicht wirklich. "Ich weiß nicht, was Mattersburg vorhat, aber wir schauen so und so nur auf unsere Leistung", sagte der Niederländer.

Auf Rekordjagd

Weitere drei Punkte wären jedenfalls ein erster von noch neun Schritten zum Titelgewinn. Vorzeitige Gratulationen will der niederländische Coach, der seinen Spielern nach der Partie zwei freie Tage gönnt, weiterhin keine hören. "Natürlich werden wir so konzentriert wie zuletzt agieren, weil noch so viel passieren kann. Wir müssen jeden Tag hellwach sein, und ich werde auch nicht müde, meine Spieler davor zu warnen, einen Gegner zu unterschätzen", sagte Stevens. Mit dem 17. ungeschlagenen Spiel in Serie würde der Meister einen Salzburger Rekord egalisieren, in der Meistersaison 1994/95 hatte der damalige Club Austria Salzburg unter Otto Baric ebenfalls in 17 Spielen in Serie (9/8/0) nicht verloren.

Die Stevens-Elf wird sich gegenüber dem Auftritt am Samstag wohl an zwei Positionen verändert zeigen, zumal Milan Dudic und der Torschützenlisten-Führende Roman Wallner (Knieprobleme) angeschlagen sind. Für beide Positionen stehen mit Barry Opdam sowie Marc Janko allerdings zwei hervorragende Alternativen parat. Österreichs Torschützenkönig 2009 hat zehn seiner 73 Bundesliga-Tore gegen den SVM geschossen.

Mattersburg ohne zwei Stützen

Der Tabellensechste muss gegenüber dem Samstagsspiel mit Michael Mörz und Ronald Spuller zwei gelbgesperrte Stützen vorgeben. Trotzdem soll die Rehabilitation gegen den Favoriten gelingen. "Es ist gut so, dass wir unmittelbar danach wieder gegen sie spielen können. Jeder Spieler weiß, worum es geht", meinte Coach Franz Lederer.

Die Burgenländer, die zuletzt in der Fremde zweimal mit 0:3 verloren hatten, wollen den Tabellenführer in Wals-Siezenheim nicht ins Spiel kommen lassen. "Wenn man Salzburg in Spiellust kommen lässt, dann kann so etwas herauskommen. Wir dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen, müssen die Räume zumachen", nannte Lederer sein Erfolgsrezept. Zudem sei gegen solche Gegner eine effizientere Chancenverwertung vonnöten.

Mut macht dem Coach der Burgenländer die Vorstellung seiner Truppe in den ersten 20 Minuten im Pappelstadion. "Da haben wir sehr gut gespielt, klare Chancen gehabt. Erst nach der Insultierung an Chrappan, die nicht geahndet wurde, haben wir den Faden verloren", meinte Lederer. Mattersburg hat zum letzten Mal am 12. April 2008 (3:2) vor eigenem Publikum gegen die Salzburger gewonnen, in der Mozartstadt gelang der jüngste volle Erfolg am 27. November 2004 (2:1). (APA)

FREITAG:

Red Bull Salzburg - SV Mattersburg (Red-Bull-Arena, 20.30 Uhr/live Sky, SR Einwaller). Bisherige Saisonergebnisse: 3:2 (auswärts), 2:0 (heim), 6:1 (a)

Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Afolabi, Opdam, Ulmer - Schiemer - Tchoyi, Leitgeb, Cziommer, Svento - Janko
Ersatz: Arzberger - Riegler, Augustinussen, Vladavic, Pitak, Pokrivac, Zickler
Fraglich: Dudic (angeschlagen), Wallner (Knieprobleme)
Es fehlen: Sekagya, Nelisse (beide verletzt), Ngwat-Mahop (rekonvaleszent)

Mattersburg: Bliem - Farkas, Malic, Sedloski, Rath - Atan, Schmidt, Seidl, Doleschal - Waltner, Naumoski
Ersatz: Gerdenitsch - Chrappan, Pauschenwein, Lindner, Salamon, Stjepanovic, Wagner
Es fehlen: Mörz, Spuller (beide gesperrt), Pöllhuber (rekonvaleszent), Borenitsch (Fingerverletzung)