Kuala Lumpur - Keine Stockhiebe für eine biertrinkende Frau: Ein malaysischer Sultan hat die von einem Scharia-Gericht ausgesprochene Strafe in dreiwöchige gemeinnützige Arbeit umgewandelt. Das teilte der Anwalt der 32-jährigen Frau am Donnerstag mit. Der Sultan des malaysischen Staates Pahang hat als ein Hüter des Islams die Möglichkeit, Strafen zu erlassen oder umzuwandeln.

Am 25. August vergangenen Jahres hatte ein Gericht die Bestrafung der zweifachen Mutter mit sechs Stockhieben auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Strafe werde überprüft, da sie als "zu extrem" betrachtet werde, hieß es damals.

Es wäre das erste Mal gewesen, dass bei einer Frau die Prügelstrafe angewendet wird. Sie war bei einer Razzia in einer Hotelbar mit einem Bier erwischt worden. Der Konsum von Alkohol ist Muslimen in dem südostasiatischen Land verboten.

In Malaysia gilt für die rund 60 Prozent MuslimInnen der 28 Millionen EinwohnerInnen das islamische Recht, die Scharia. (APA/apn)