Paris - Nach der schweren Schlappe des bürgerlichen Regierungslagers bei den Regionalwahlen steht der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy weiter unter Druck. Seine Zustimmungsquote ist nach einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage erstmals unter 30 Prozent gesunken und hat damit einen neuen Tiefstand seit seinem Amtsantritt 2007 erreicht. Unterdessen mehrt sich auch Widerstand gegen Sarkozys Reformprojekte, etwa gegen den Spitzensteuersatz von 50 Prozent, der weithin als Steuergeschenk an die Superreichen aufgefasst wird.

Kritik an "Schutzschild" für Reiche

Eine Gruppe von Abgeordneten der Regierungsmehrheit kündigte am Vortag eine Gesetzesinitiative an, um das sogenannte "Schutzschild" für die Reichen vorläufig auszusetzen. Sarkozy betonte jedoch, dass er diese Reform nicht rückgängig machen werde. Er hatte den Spitzensteuersatz eingeführt, um Investitionen in Frankreich zu fördern und Steuerflucht einzudämmen.

Sarkozys Erzrivale Ex-Premier Dominique de Villepin hat öffentlichkeitswirksam die Gründung einer neuen politischen Bewegung angekündigt. Auch Ex-Premier Alain Juppé hat Präsidentschaftsambitionen erkennen lassen. Sarkozys Ehefrau wie auch sein Vater haben ihm in Presse-Interviews von einer Wiederkandidatur 2012 inzwischen abgeraten. (APA)