Basel - Bei einer Pressekonferenz wurde am Dienstag das Ergebnis des Architekturwettbewerbs für den Erweiterungsbaus des Kunstmuseums Basel bekannt gegeben: Gewonnen haben diesen die Basler Architekten Christ & Gantenbein mit Peter Stocker. Ihr Projekt soll die Ausstrahlung des Kunstmuseums als eines der weltweit besten Häuser seiner Art stärken. Zugleich wurde die gesicherte Finanzierung verkündet.

Dass die Ausbaupläne des Kunstmuseums in Angriff genommen werden konnten, hat Basel der Kunstmäzenin Maja Oeri zu verdanken. Diese hatte dem Kanton Basel-Stadt 2008 das Geld für den Kauf einer Landparzelle gegenüber dem Kunstmuseum geschenkt. Schon 2001 hatte die Roche-Erbin mit einem Millionengeschenk dem Kunstmuseum die Expansion in ein Nachbargebäude ermöglicht.

Eine neuerliche Schenkung in der Höhe von 50 Millionen Franken (ca. 35 Mio. Euro) für die Verwirklichung des Museumsausbaus stammt nun formell von der Laurenz-Stiftung, hinter der ebenfalls Maja Oeri steht. Diese Stiftung hatte bereits das 2003 eröffnete Schaulager finanziert. Die Basler Regierung will die Vorlage für den Erweiterungsbau noch vor den Sommerferien dem Parlament vorlegen. Dieses soll im Herbst über das rund 100 Mio. Franken teure Projekt und den Kantonsbeitrag von 50 Mio. entscheiden. Die Eröffnung ist für 2015 geplant. In die Betriebskosten von jährlich 5 Mio. Franken sollen sich der Kanton und Private teilen.

Am hochkarätig besetzten Wettbewerb für den Museumsneubau hatten sich neben anderen fünf Träger des renommierten Pritzker-Preises beteiligt (Tadao Ando, Zaha Hadid, Rafael Moneo, Jean Nouvel und Peter Zumthor). In die Schlussrunde schafften es indes mit Christ & Gantenbein sowie Diener & Diener zwei Basler Teams.

Das Siegerprojekt sieht für den Neubau an der Dufourstrasse eine unterirdische Verbindung mit dem bestehenden Museumsgebäude auf der anderen Straßenseite vor. Diener & Diener hatten eine oberirdische Verbindung vorgeschlagen. Das Projekt von Christ & Gantenbein fügt sich in den Augen der Jury harmonisch in die heterogene Stadtstruktur ein. Architektonisch trete es in einen spannenden Dialog mit dem prominenten Stammhaus.

Mit dem Erweiterungsbau will das Kunstmuseum dringend benötigte Flächen für Sonderausstellungen und die bessere Präsentation seiner weltberühmten Sammlung gewinnen. Von dieser können derzeit nur fünf Prozent ausgestellt werden. (APA)