Busek übernimmt den Vorsitz von dem ehemaligen internationalen Bosnien-Beauftragten Paddy Ashdown.

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Brüssel - Der frühere Vizekanzler Erhard Busek wird neuer Präsident des EU-Russland-Zentrums in Brüssel. Wie das Zentrum mitteilte, übernimmt Busek den Vorsitz von dem ehemaligen internationalen Bosnien-Beauftragten Paddy Ashdown, der nach vier Jahren von dieser Funktion zurücktrat. Busek sagte am Mittwoch telefonisch gegenüber der APA, er wolle dazu beitragen, "Feindbilder abzubauen".

Er sehe das Zentrum als "Advokat für Russland in der EU und für die EU in Russland". Ziel sei es, Dialog und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Busek verwies darauf, dass er auch Präsident des "International Center for Advanced and Comparative EU-Russia/NIS Research (ICEUR)" mit Sitz in Wien ist, bei dem der Schwerpunkt im wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Dialog liege.

Das EU-Russland-Zentrum in Brüssel ist nach eigenen Angaben "eine Non-Profit-Organisation" und "eine unabhängige Informations- und Kompetenzressource", die als Plattform engere Beziehungen zwischen der EU und Russland fördern will. Dabei wolle das Zentrum auch sicherstellen, "dass beide Seiten internationale Standards einhalten in Hinblick auf Schlüsselelemente der Zivilgesellschaft, wie etwa Demokratie, Menschenrechte und eine unabhängige Justiz". Busek sagte, es bestehe "keine Regierungsabhängigkeit". Finanziert werde das Zentrum von privaten Geldgebern und Stiftungen.

Busek ist zudem Präsident des Forum Alpbach und Vorsitzender des Institutes für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM). Er war von Jänner 2002 bis Juni 2008 Sonderkoordinator des EU-Südosteuropa-Stabilitätspaktes - dem Vorläufer des heutigen Regionalen Kooperationsrat (Regional Co-operation Council/RCC). Davor war er u.a. österreichischer Vizekanzler und ÖVP-Obmann. Busek spricht die Fremdsprachen Englisch, Französisch sowie Italienisch. (APA)