Das US-Verteidigungsministerium forscht an einem Radarsystem, das um die Ecke sehen kann und die luftgestützte Überwachung von Städten vereinfacht.

Foto: DARPA

Computersimulation des Ku-Band-Radars.

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Die empfangenen Signale werden mit einer dreidimensionalen Karte verglichen, es entsteht ein Bildprotokoll von der Bewegung innerhalb einer Stadt.

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Die Forschungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums, die "Defense Advanced Research Projects Agency" (DARPA), arbeitet derzeit an der Entwicklung eines Radarsystems, das nicht nur um die Ecke, sondern auch in Straßen- beziehungsweise Häuserschluchten sieht. Damit will man künftig in der Lage sein, Fahrzeuge im Gebiet einer ganzen Stadt aufzuspüren beziehungsweise zu verfolgen - nur mithilfe einiger weniger unbemannter Fluggeräte, wie der "NewScientist" unlängst berichtete.

Gebäude als Spiegel

Traditionelles Radar beruht auf direkter Sichtlinie und tut sich daher schwer, Fahrzeuge auszumachen, die sich hinter Gebäudemauern befinden. Daher will DARPA Gebäude als Spiegel benutzen, um Zielfahrzeuge aufgrund von Radar-Rückstrahlungen zu erkennen. Das neue System nennt sich "Multipath Exploitation Radar" (MER) und kombiniert dreidimensionale Stadtpläne mit Ku-Band-Radar, das auf so hohen Frequenzen läuft, dass etwa Details eines Autos erkennbar sind. Es soll ermöglichen, eine Stadt in der Größenordnung von Bagdad mit nur drei luftgestützten Radargeräten und weiteren Radaren auf Grund und Gebäuden zu überwachen. 

Genaues Bildprotokoll

Die Entwicklung wurde bereits getestet, indem Fahrzeuge durch ein simuliertes Stadtgebiet gelenkt und Reflektionen von einem luftgestützten Radar gesammelt wurden. Die empfangenen Signale will man mit einer dreidimensionalen Karte vergleichen. Dieser Vorgang soll ein Bildprotokoll von der Bewegung einer Stadt liefern. Aus diesem soll ersichtlich werden, welche zurückkommenden Signale verwendet werden können, um die Spur eines Fahrzeuges zu erkennen. (red, derStandard.at)