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Der russische Milliardär Waldimir Jewtuschenkow, Eigentümer des größten russischen Mobilfunkanbieters MTS, will laut "Kronen Zeitung" die Telekom Austria übernehmen. Dem Vernehmen nach sind die Russen bereit, für die Mehrheit an der Firma einen deutlich über dem Börsenkurs liegenden Preis zu bezahlen. Die Staatsholding ÖIAG hält 27,37 Prozent an der TA, der Börsenwert liegt bei rund 4,5 Mrd. Euro.

"Hinter vorgehaltener Hand hat man uns am Abend versichert, dass ein Verkauf aktuell nicht zur Debatte steht"

Die Personalvertretung der Telekom Austria lehnt den kolportierten Verkauf des Unternehmens an Jewtuschenkow kategorisch ab. Dies komme nicht infrage, so Markus Hinker, Vorsitzender der Personalvertretung. Vom Eigentümervertreter, Finanzminister Pröll, und vom Eigentümer ÖIAG verlangt die Personalvertretung "ein klares Bekenntnis", dass der Staat seine Beteiligung behält.

"Hinter vorgehaltener Hand hat man uns am Abend versichert, dass ein Verkauf aktuell nicht zur Debatte steht", beruhigt Hinker erst einmal. Es verwundere aber nicht, wenn sich die russische MTS für die Telekom Austria interessiere. "Immerhin sind wir in Weißrussland der größte Konkurrent der MTS." Umso wichtiger sei es, dass vor allem ÖIAG-Chef Peter Michaelis den Spekulationen jetzt rasch eine klare Absage erteile "anstatt im Urlaub zu entspannen und über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unsichern zu lassen".

In einer Stellungnahme am Samstag beruhigte eine ÖIAG-Sprecherin die Personalverterter: "Es gibt für diese Legislaturperiode keinen Privatisierungsauftrag für die Telekom". Daher gebe es auch keine Basis für die angeblichen Gespräche.

Putin

Jewtuschenkow, der über den Mischkonzern Sistema an vielen Unternehmen im Telekom- und Energiesektor beteiligt ist, gelte als Vertrauter des russischen Regierungschefs Putin, so die "Krone". Verheiratet ist er mit der Schwester von Jelena Baturina, der Ehefrau des Moskauer Bürgermeisters Jurij Luschkow. (APA)