Wien/Wuppertal - Der Welttheatertag 2010 am Samstag steht in Deutschland ganz im Zeichen der Proteste gegen die Schließung von Bühnen in mehreren deutschen Städten. Künstler aus über 50 Theatern versammeln sich in Wuppertal, dessen Schauspielhaus selbst bedroht ist.

Botschafterin des diesjährigen Welttheatertages ist Judi Dench: "Eigentlich sollte jeder Tag ein Theatertag sein", heißt es in ihrer Botschaft."Theater ist eine Quelle der Unterhaltung und Inspiration und es hat die Kraft, die vielen unterschiedlichen Kulturen und Völker der Erde zu einen", so Dench. "Es braucht nur einen Ort und ein Publikum. Theater hat die Kraft, uns lachen oder weinen zu lassen; aber es sollte uns auch zum Nachdenken bringen." Die Botschaft zum Welttheatertag hat eine lange Tradition (die erste verfasste 1962 Jean Cocteau), wird in mehr als 50 Sprachen übersetzt und in manchen Ländern vor der Vorstellung vieler Theater verlesen .

Wuppertal soll nach Wunsch der Veranstalter der Proteste zum "Schauplatz eines entfesselten Theaterbekenntnisses" werden, beteiligt sind an den Protestaktionen mit mehr als 70 szenischen Beiträgen und Lesungen etwa auch die Berliner Schaubühne oder das Hamburger Schauspielhaus. Im Zuge der Veranstaltung werden auch die Preise des Theatertages an Christoph Marthaler und Anna Viebrock vergeben.

Der internationale Theatertag wurde 1961 durch das internationale Theaterinstitut ITI bei seinem Kongress in Wien ins Leben gerufen und auf das Datum des traditionellen alljährlichen Eröffnungstags des Festivals "Theater der Nationen" in Paris festgelegt. (APA)