Wien - Die Bank Austria reduziert ihr Engagement für das Kunstforum drastisch. Der Fortbestand der Ausstellungshalle ist aber gesichert - wenn auch an anderem Ort: Die Signa-Holding von René Benko gewährt dem Kunstforum in der Seitzergasse Unterschlupf. Direktorin Ingried Brugger erklärte sich mit der Lösung zufrieden.

Wie berichtet, kaufte Signa von der UniCredit das palastartige Bankgebäude auf der Freyung, in dem das Kunstforum seit März 1989 untergebracht ist. Benko erwarb aber auch den Bawag-Komplex. Dort soll - in Verbindung mit einer Fußgängerzone - ein "Luxusquartier" entstehen. In Verhandlungen mit der Stadt bot Benko an, dem Kunstforum "für viele, viele Jahre" rund 1000 Quadratmeter zur Verfügung zu stellen: Das Kunstforum sieht er "als ideale Ergänzung der Angebotsvielfalt". Das Kunstforum wird seine Pforten auf der Freyung im März 2011 schließen, die Neueröffnung ist für den Herbst 2011 angedacht.

Das Kunstforum rücke "noch näher ins Zentrum von Wien", meinte BA-Chef Willibald Cernko, dessen Unternehmen sich aus der Innenstadt zurückzog, bei der Präsentation am Mittwoch. Dass die Lage sehr versteckt ist, scheint den Herrn bewusst: Man will einen Architekturwettbewerb für die Eingangsgestaltung ausloben. Der Sponsor mische sich nicht ins Programm ein, sagte Cernko. Und: "Wir arbeiten an einer neuen programmatischen Ausrichtung."

Die eingesparten Mittel werden anderweit verwendet. U. a. will die BA drei mit je 70.000 Euro dotierte Kunstpreise für regionale sowie internationale Projekte und für Kunstvermittlung ausschreiben. Hinzu kommt ein Kulturjournalismuspreis: Gelungene Beiträge für ein "möglichst breites Publikum" erhalten 8000 Euro. (trenk/ DER STANDARD, Printausgabe, 25.3.2009)