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Paläontologe Mark Loewen präsentiert das Prosauropoda-Fossil.

Foto: AP Photo/Utah Museum of Natural History, University of Utah

Washington - In den Legenden der Navajo war Seit'aad ein "Sandmonster", das seine Opfer in Dünen vergrub - nun wurde das übernatürliche Wesen zum Namenspatron für ein sehr reales Tier, das aus der Wüste ausgegraben wurde: Paläontologen vom Utah-Museum für Naturgeschichte berichten in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift "PLoS ONE" von der Klassifizierung einer bis dato unbekannten Dinosaurer-Spezies, deren Fossil in der Felswüste von Utah in der Nähe einer Ureinwohnersiedlung im Sandstein gefunden wurde. Entdeckt wurde es ursprünglich 2004 von einem Künstler der Region, der Felsmalereien studierte.

Der Seitaad ruessi benannte  Dinosaurier lebte vermutlich im frühen Jura vor etwa 185 Millionen Jahren, war 3 bis 4,5 Meter lang und erreichte eine Körperhöhe von etwa einem Meter. Der Pflanzenfresser zählte zu den Prosauropoda: Jener Dinosauriergruppe, die am Übergang von der Trias zum Jura damit begann, immer größere Spezies hervorzubringen. Sie gelten als die direkten Vorfahren der Sauropoden, die mit Diplodocus, Brachiosaurus & Co die größten landlebenden Tiere aller Zeiten stellten und vor allem im Jura die dominante Form pflanzenfressender Dinosaurier waren. Die Prosauropoda waren noch deutlich kleiner und konnten großteils noch wie ihre Vorfahren auf den längeren Hinterbeinen laufen.

Die Fossilien von Seitaad ruessi sind relativ gut erhalten. Nur der Kopf, eine Zehe und ein Schienbein fehlen, wie der Paläobiologe Mark Loewen erklärte. Der zweite Namensteil der Speziesbezeichnung, "ruessi", soll an den Dichter und Naturforscher Everett Ruess erinnern, der 1934 im südlichen Utah verschollen ist. (red/apa)