Google-HQ in China

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China hat auf Googles Rückzug reagiert und blockt nun diverse Suchergebnisse, die über die umgeleitete Suchseite http://www.google.com.hk ausgeworfen werden. Zwar wurde nach dem Umzug der Suchmaschine nach Hongkong Google in China nicht komplett gelöscht, aber viele Webseiten, die in den Ergebnissen erscheinen, können nicht von den chinesischen Usern aufgerufen werden.

Von der Zensur betroffen sind vorwiegend die aus Chinas Sicht typischen "sensiblen" Themen. Laut Gene Munster, Finanzanalyst bei Piper Jaffray, werden die Ergebnisse zu bestimmten Themen dann geblockt, wenn es dazu mehrere aufeinanderfolgende Suchanfragen gab, berichtet Cnet. Offenbar lassen sich die Blockaden aber in vielen Fällen auch wieder umgehen, wenn der Computer neu gestartet wird.

Typische Zensurmaßnahmen

Derlei Vorgehen ist typisch für die chinesische Zensur. Google hatte sich diesen Maßnahmen seit dem Markteintritt im Jahr 2006 freiwillig unterworfen. Durch das Aufstellen seiner Server in China musste sich Google auch den geltenden Gesetzen unterwerfen. Nachdem es neben der Zensur auch zu Hackerangriffen auf Google gekommen war, hatte der Internetriese jedoch beschlossen, sich dem nicht länger ausliefern zu wollen.

Nachdem Google seinen Rückzug nun endgültig umgesetzt und die Seite über Hongkong umgeleitet hat, gab es auch erste Reaktionen von chinesischen Internetfirmen. TOM Online etwa löste seine Zusammenarbeit mit dem US-Konzern auf.

Keine Android-Handys

Zuvor hatten darüber hinaus diverse Staatsmedien scharf gegen Google geschossen und dem Unternehmen vorgeworfen, sich politisch instrumentalisieren zu lassen. In Zukunft könnte sich der Rückzug auch negativ auf Googles Android-Geschäft in China auswirken. Wie die New York Times berichtet, plant China Unicom die für dieses Jahr vorgesehene Markteinführung eines Android-basierten Handys platzen zu lassen. (pte)