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Brian Wansink von der Cornell-Universität (im Bild) und sein Bruder Craig untersuchten Darstellungen des letzten Abendmahls im Verlauf der letzten Jahrunderte.

Foto: AP/Cornell University, Jason Koski

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"Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci ist die wohl berühmteste Darstellung dieses Motivs.

Foto: AP/Antonio Calanni

Ithaca/New York - Das Motiv des "letzten Abendmahls" verrät einiges über die Entwicklung der Ernährungsgewohnheiten in den vergangenen 1.000 Jahren. Grundsätzlich kann man - salopp gesagt - feststellen: Die Menschheit wird gefräßiger. Abzulesen ist dies an den wachsenden Tellern und Portionen in den Darstellungen von Jesus und seinen Jüngern rund um die letzte Tafel.

US- Forscher haben 50 "Abendmahl"-Gemälde der letzten zehn Jahrhunderte miteinander verglichen. Gewählt wurde diese Darstellung, weil es im vergangenen Jahrtausend häufiger als irgendein anderes Motiv mit gedecktem Tisch abgebildet wurde. Die Untersuchung der Brüder Brian und Craig Wansink wurde vom International Journal of Obesity präsentiert.  Mit einem computergesteuerten Messprogramm verglichen die Wissenschafter die Größe der Teller, der darauf servierten Portionen und des dazu gebrochenen Brotes. Um die Daten maßstabsgerecht zu erfassen, setzten die Wissenschafter sie ins Verhältnis zur jeweiligen Kopfgröße der Jünger.

Wachsende Teller, Portionen und Brote

Das verblüffende Ergebnis: Die Größe der Teller nahm auf den Darstellungen zwischen dem 11. und dem 21. Jahrhundert um 66 Prozent zu, die der Portionen sogar um 69 Prozent und das der Brotlaibe um 23 Prozent. "Die letzten tausend Jahre haben dramatische Verbesserungen bei der Herstellung, Verfügbarkeit, Sicherheit, Fülle und Bezahlbarkeit von Nahrungsmitteln gebracht", erklärt Brian Wansink, der an der New Yorker Cornell-Universität Marketing und angewandte Wirtschaft lehrt. "Wir glauben, dass die Kunst das Leben imitiert. Diese Veränderungen spiegeln sich in den Gemälden des bekanntesten Abendessens der Geschichte wider." (red/APA)