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"Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci.

Foto: Stefano Rellandini / REUTERS

London - Die Abbildungen des "Letzten Abendmahls" von Jesus Christus sind in den vergangenen 1.000 Jahren immer üppiger ausgefallen. Zeitgenössische Maler seit dem Jahr 1000 nach Christus hätten in ihren Bildern immer auch die Essgewohnheiten ihrer eigenen Zeit abgebildet, schreiben US-Forscher in einer Studie im britischen Fachblatt "International Journal of Obesity" am Dienstag. So habe die Größe des Hauptgerichts im Verlauf von tausend Jahren um 69 Prozent zugenommen, das abgebildete Brot um 23 Prozent und die Tellergröße um fast 66 Prozent.

"Die letzten tausend Jahre haben dramatische Verbesserungen bei der Herstellung, Verfügbarkeit, Sicherheit, Fülle und Bezahlbarkeit von Nahrungsmitteln gebracht", erklärt Studienmitautor Brian Wansink, der an der New Yorker Cornell-Universität Marketing und angewandte Wirtschaft lehrt. "Wir glauben, dass die Kunst das Leben imitiert. Diese Veränderungen spiegeln sich in den Gemälden des bekanntesten Abendessens der Geschichte wider."

Die Forscher analysierten für ihre Studie die 52 populärsten Bilder zum "letzten Abendmahl" seit dem Jahr 1000. Sie scannten dabei mit Computerhilfe die abgebildeten Gerichte und werteten ihre Größe aus. Nach dem Neuen Testament fand das Letzte Abendmahl während des jüdischen Pessach-Festes statt, am Tag bevor Jesus verraten und ans Kreuz geschlagen wurde. Was dabei gegessen wurde, steht nicht im Text. In den ausgewerteten Gemälden wurde als häufigstes Gericht Fisch gezeigt (18 Prozent) gezeigt, gefolgt von Lamm (14 Prozent) und Schwein (sieben Prozent). Der Rest der Gemälde hatte keinen erkennbaren Hauptgang. (APA)