Männer putzen mit weniger Leidenschaft und Ausdauer ihre Zähne.

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Wien - Frauen tun es länger, lieber und öfter, aber auch viele Männer und Jugendliche legen Wert auf Zahnpflege: Insgesamt geben die Österreicher dafür pro Jahr rund 167 Millionen Euro aus. Am meisten Geld wird in Zahncreme investiert (70 Mio. Euro), gefolgt von Zahnbürsten (53 Mio. Euro). Diese Zahlen gab Gerhard Gribl, Konsulent der Branchenplattform Kosmetik transparent, am Dienstag in Wien bekannt.

84 Prozent der Frauen und 70 Prozent der Männer reinigen eigenen Angaben zufolge täglich zweimal oder noch öfter. Das hat eine von Marketagent.com durchgeführte Online-Erhebung mit 500 Personen im Alter von 14 bis 65 Jahren ergeben. Aus den Daten geht aber auch hervor, dass immerhin 22 Prozent nur einmal am Tag putzen - mindestens, denn alle Erkenntnisse der Befragung basieren auf der Selbsteinschätzung der Teilnehmer, "sozial erwünschte" Antworten inklusive.

64 Prozent der Befragten sind jedenfalls überzeugt, dass schöne Zähne attraktiver machen. Für 39 Prozent sind sie ein sehr wichtiges Kriterium bei der Partnerwahl. Frauen legen mit 44 Prozent besonders viel Wert darauf. 36 Prozent der Frauen und 26 Prozent der Männer sind überzeugt davon, dass es Menschen mit schönen Zähnen auch im Beruf leichter haben.

Ausdauernde Putzer

Wie in anderen Bereichen der Gesundheitsvorsorge und Kosmetik beschäftigen sich Frauen intensiver mit Zähnen und allem, was dazu gehört. 66 Prozent der weiblichen Befragten interessieren sich besonders dafür (Männern 58 Prozent). Nach eigenen Angaben putzt jede vierte Frau vier Minuten und länger. Bei den Männern zählt sich jeder fünfte zu den ausdauernden Putzern. Größere Unterschiede gibt es bei der Einstellung: 55 Prozent der Frauen machen es gerne (weil es ihnen ein sauberes Gefühl gibt). Dieser Meinung schließen sich nur 36 Prozent der Männer an.

43 Prozent der Österreicher lassen laut den Umfrageergebnissen mindestens einmal pro Jahr eine professionelle Mundhygiene durchführen. Sieben Prozent aller Befragten lassen ihr Gebiss beim Zahnarzt bleichen.

Auch Teenager geben an, auf ihre Zähne zu schauen: Acht von zehn der 14- bis 19-Jährigen putzen zweimal täglich zwei bis drei Minuten. Anders als in anderen Bereichen sind die Jungen aber keine Vorreiter beim Verwenden moderner Produkte: Während 42 Prozent aller Befragten eine elektrische Zahnbürste verwenden, sind es bei Jugendlichen nur 28 Prozent.

Karies weit verbreitet

Und so schaut es in den Mündern aus: Karies ist bei Kindern im Vergleich zu den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch zu weit verbreitet. In der Altersgruppe 35 bis 44 Jahre hatte im Jahr 2000 jeder Erwachsene im Schnitt 15 geschädigte Zähne. Das WHO-Ziel gibt zehn defekte Zähne vor. Bei den Senioren waren 23 Prozent zahnlos, mehr als das Doppelte des WHO-Ziels von zehn Prozent. (APA)