Wien - Heute, Mittwoch, tagt der Aufsichtsrat der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG); auf der Tagesordnung steht die Feststellung der Bilanz 2009 (Verlust, wie berichtet, rund 940 Mio. Euro), zudem berät der Risikoausschuss.

Das Thema Volksbank International (VBI; 49-Prozent-Tochter) ist kein Thema, wiewohl die Entwicklung der rumänischen VBI-Tochter Kopfzerbrechen bereitet. Zwar schrieb die Bank 2009 gemäß IFRS einen zweistelligen Millionengewinn; gemäß lokalen Bilanzierungsvorschriften aber 70 Mio. Euro Verlust, wie VBI-Vorstandschef Friedhelm Boschert bestätigt. Die VBI hat 2009 einen Gewinn von rund 47 Mio. Euro gemacht; die rumänische Bank trägt rund ein Drittel zum Geschäft bei.

Die Wirtschaftskrise im Land fordert ihren Tribut, laut Boschert setzt man nun auf einen "leichteren Konsolidierungskurs", soll heißen: "Wir wachsen nicht mehr mit 30 bis 50 Prozent im Jahr." In dem Konnex wird der Vorstand der Bank umgebaut; angeblich wurde das bereits der Aufsicht vor Ort angezeigt. Boschert sagt nur, der Austausch sei "noch nicht entschieden". Personalrochaden gibt es auch im rumänischen Aufsichtsrat, dessen Vorsitz Boschert (von seinem VBI-Vorstandskollegen Ralf Weingartner) übernimmt. Boschert: "Es sind starke Überlegungen in die Richtung da."

Ende März wird die Hauptversammlung für die rumänische Bank eine Kapitalerhöhung um 200 Mio. Euro beschließen, das Geld stammt aus Mindestreserven, die überflüssig wurden. (gra, DER STANDARD, Printausgabe, 24.3.2010)