Das Verfahren gegen Wiener Polizisten im Fall Mike B. ist eingestellt worden. Der Ermittlungs-Akt sei vor ca. einer Woche geschlossen worden, nachdem auch ein ergänzendes medizinisches Gutachten keinen Schuldbeweis erbracht habe, bestätige Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, einen entsprechenden Bericht auf "ORF.at". Der US-Staatsbürger und Lehrer hatte vor einem Jahr schwere Vorwürfe erhoben: Seinen Angaben zufolge wurde er bei einer Kontrolle von Beamten in Zivil zu Boden gerungen und geschlagen.

Laut Köhl brachte ein erstes medizinisches Gutachten keinen Beweis für gewaltsame Verletzungen. Auch bei einer ergänzenden Untersuchung, bei der Mike B. Lichtbilder vorgelegt habe, sei dies nicht der Fall gewesen.

Der Vorfall sorgte vor einem Jahr für große Aufregung: Der Afroamerikaner, an der Vienna International School in Wien als Lehrer tätig, war am 11. Februar 2009 in der U-Bahn-Station Spittelau in Wien mit einem Drogendealer verwechselt und daher einer rigorosen Kontrolle unterzogen worden. Mike B. gab an, von Polizisten, die sich nicht ausgewiesen hätten, getreten worden zu sein. Er hat dabei laut seinen Angaben Wirbelverletzungen und Verstauchungen erlitten. (APA)