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Edelbert Köb.

Foto: APA-ROBERT JAEGER

Wien - Edelbert Köb gibt sein Amt im MUMOK Ende September ab. Köb war seit Anfang 2002 Direktor des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Der ehemalige Leiter des Kunsthauses Bregenz und Ex-Secessionspräsident war zwar vor allem als Kurator und Museumsdirektor erfolgreich, hat sich aber auch als Pädagoge verdient und als bildender Künstler einen Namen gemacht.

Köb wurde am 31. März 1942 in Bregenz geboren und studierte von 1961 bis 1965 Malerei und Grafik sowie Kunsterziehung und Geschichte an der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 1966 bis 1974 war er Assistent an der Technischen Hochschule Wien, seit 1974 ist er Professor für Werkerziehung und Leiter des Instituts für Werkerziehung an der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 1985 bis 1995 und von 1997 bis Anfang 2001 war er Prorektor der Akademie, bei der Rektorswahl der Akademie im Herbst 2000 zog der Bregenzer seine Bewerbung vor dem letzten Wahlgang zugunsten des deutschen Kunsttheoretikers Boris Groys zurück. Für die Dauer seiner Amtszeit als Direktor des MUMOK hat Köb sich von seiner Professur karenzieren lassen.

Mitbegründer der EA Generali Foundation-Sammlung

Von 1982 bis 1991 war Köb Präsident der Wiener Secession, von 1990 bis 2000 leitete er höchst erfolgreich das neu geschaffene Kunsthaus Bregenz. Darüber hinaus hat er zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland kuratiert, unter anderem die Max Weiler-Retrospektive 1999 im Künstlerhaus und der Akademie Wien (sowie jüngst eine Weiler-Ausstellung im Essl Museum), den österreichischen Beitrag zur Mailänder Ausstellung "Anteprima Bovisa" im Jahr 2001 oder 2009 die Ausstellung "Wiener Musterzimmer" im Unteren Belvedere. Im Bereich des Kunst-Consulting war er unter anderem Mitbegründer der EA Generali Foundation-Sammlung, für die er das ursprüngliche Konzept entwickelt hat. Köb war außerdem in zahlreichen Jurys und Beiräten vertreten, seit Jänner 2001 ist er Mitglied des Bundes-Beirats für bildende Kunst.

Zu Köbs eigenem künstlerischen Schaffen zählen diverse Arbeiten im öffentlichen Raum wie Brunnenanlagen, Wand- und Platzgestaltungen und Denkmäler, darunter das Denkmal für Angelika Kauffmann im Landhaus Bregenz. Seit 1992 ist Köb auch als Designer tätig. Er war in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten, neben Ankäufen durch die öffentliche Hand finden sich Köbs Arbeiten in einer Reihe von Privatsammlungen.

Für besondere Verdienste um die bildende Kunst und seine herausragenden Leistungen als Secessions-Präsident wurde Köb 1991 die Klimt-Ehrung verliehen, die höchste Auszeichnung, die von der Secession vergeben wird. Von der Stadt Wien erhielt Köb im Jahr 2000 die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold, im selben Jahr wurde er für das Konzept und die Leitung des Kunsthauses Bregenz mit dem Preis der Stuttgarter Stankowski-Stiftung ausgezeichnet.

Forderung nach mehr Platz

Im Jänner 2006 wurde Köbs ursprünglich bis 2006 laufender Vertrag bis zum September 2010 verlängert. Ende September 2009 gab Kulturministerin Claudia Schmied bekannt, einen neuen Direktor suchen zu wollen.

Immer wieder unterstrich Edelbert Köb seine Forderung nach mehr Platz: Unter dem Titel "Mumok 21" präsentierte er bereits 2006 die Idee, in eine der beiden denkmalgeschützten Rinderhallen am einstigen Schlachthof St. Marx auszuweichen, es folgte die Überlegung einer Dependance auf der Donauplatte, in letzter Zeit war vor allem eine Adaptierung der Kunsthalle Wien im Gespräch, die wiederum in die Räumlichkeiten des Künstlerhauses wandern solle. Eine Verwirklichung dieser Pläne (oder die Entwicklung anderer) wird nun seine Nachfolgerin Karola Kraus in Angriff nehmen. (APA)