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Auch das Ubuntu Software Center wurde für "Lucid Lynx" umgestaltet

Grafik: Archiv

Wie sehr sich das Interesse an Ubuntu über die Jahre intensiviert hat, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die Berichterstattung gerade in den vergangenen Monate stark zugenommen hat. Ein Umstand, der durch die offene Entwicklungsweise besonders begünstigt wird, lässt sich hier doch jede noch so kleine Neuerung umgehend selbst ausprobieren. Entsprechend großes Interesse hat die vor wenigen Tagen erfolgte Freigabe der Beta-Version von Ubuntu 10.04 "Lucid Lynx" ausgelöst, erste Vorabtests zeigen sich dabei recht durchgehend positiv.

Schritt für Schritt

So spricht etwa das sonst eher zu kritischen Worten neigende Online-Magazin "The Register" gar von einem "großen Schritt für Linux". Die Installation sei problemlos verlaufen, die Hardware vollständig erkannt worden, selbst das iPhone habe sich anschließend ohne Schwierigkeiten synchronisieren lassen, zeigt sich der Tester erfreut. Neben den optischen Verbesserungen streicht das Magazin auch die Integration des Social-Networking-Tools Gwibber heraus, das die Aktualisierung diverser Services - von Twitter über Facebook, Flickr und Digg - ermöglicht, und über das "MeMenu" gar direkt in den Desktop verflochten ist.

Musikalisches

Besondere Hoffnungen hat man in den Ubuntu Music Store, der derzeit nur einem ausgewählten Kreis von TesterInnen zur Verfügung steht, bis zur finalen Release von Ubuntu 10.04 aber der breiten Masse zugänglich gemacht werden könne. Einziger Kritikpunkt: Es wäre wünschenswert gewesen, dass hierbei ein freies Audio-Format wie Ogg oder FLAC verwendet wird, offenbar sei hier aber nur MP3-Support angedacht. Dies liegt allerdings vor allem am Partnerunternehmen 7Digital, welches das Musikangebot stellt.. Immerhin sei der Store aber DRM-frei, auch sei positiv anzumerken, dass dieser nicht nur in die die Default-Musikverwaltung Rhythmbox sondern auch in Banshee und Amarok integriert werden soll.

Optik

Bei Arstechnica streicht man vor allem den fortschreitenden Feinschliff am optischen Auftreten der Distribution heraus, seit der Vorstellung der neuen Themes seien hier zahlreiche Detailverbesserungen vorgenommen worden. So wurde etwa zuletzt auch der Konversationsansicht im Instant Messenger Empathy ein neuer Look verpasst, ebenfalls stark grafisch überarbeitet wurde das Ubuntu Software Center. Zu den kontroversielleren Änderungen zählt man die Entfernung der Bildbearbeitung GIMP aus dem Default-Install, durch die aber immerhin Platz für Gwibber und das Videoschnittprogramm PiTiVi geschaffen wurde.

Testweise

Trotzdem sei noch einmal darauf hingewiesen, dass sich Ubuntu 10.04 derzeit erst in der Beta-Phase befindet, selbst schwerwiegende Probleme also durchaus noch auftreten können - und ja nach der Veröffentlichung der Beta auch prompt sind. Wer sich der potentiellen Gefahren bewusst ist, kann die Beta kostenlos von der Seite des Projekts herunterladen, die fertige Version soll es dann am 29. April geben. "Lucid Lynx" ist wieder als "Long Term Support"-Release vorgesehen, wird also für drei Jahre am Desktop und fünf Jahre am Server mit Updates versorgt. (red, derStandard.at, 22.03.10)