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Prachtstück von einem Molch: Neurergus kaiseri aus dem Iran.

Foto: AP Photo/Mozarfar Sharifi

Doha/Hamburg - Er gilt als der "wohl schönste Molch der Welt" und ist akut vom Aussterben bedroht: Der Zagros-Molch (Neurergus kaiseri), benannt nach dem gleichnamigen Gebirge im Iran, darf künftig nicht mehr ins Ausland verkauft werden. Das entschieden die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommen CITES am Sonntag einstimmig bei einer Konferenz in Katar und folgten damit einem Antrag des Irans. Weil die Spezies auf ein vergleichsweise winziges Habitat beschränkt ist, liegt die Gesamtzahl an wildlebenden Tieren vermutlich nur noch im dreistelligen Bereich. Zugleich sind Zagros-Molche wegen ihrer prächtigen Farbgebung der Traum von Terrarienfreunden.

Effektiver bekämpft werden soll künftig auch der illegale Handel mit Knochen, Fellen und anderen Körperteilen von Tigern. Die grenzübergreifende Zusammenarbeit im Kampf gegen Wilderei und Schmuggel soll dafür gestärkt sowie eine internationale Tiger-Datenbank aufgebaut werden. Nach Angaben von Tierschützern leben weltweit noch etwa 3.200 Tiger in freier Wildbahn, in den chinesischen Zuchtfarmen sollen es mehr als 6.000 sein. Der internationale Handel mit Tigern oder Tigerprodukten ist schon seit mehr als 30 Jahren verboten.

Ein weniger strenges Verbot wurde für den Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) beschlossen. Der Handel mit den Tieren aus dem Regenwald wird künftig aber kontrolliert. Das heißt, wer Rotaugenlaubfrösche exportieren oder importieren will, braucht dafür ab sofort eine Ausfuhrgenehmigung des Herkunftslandes.

Unkontrolliert bleibt dagegen der Handel mit den Roten Edelkorallen (Corallium rubrum), ein Antrag der Europäischen Union und der USA auf Handelsbeschränkungen scheiterte knapp. Rote und Rosa Korallen sind vor allem in der Schmuckindustrie begehrt. In geheimer Abstimmung habe es keine Mehrheit für Handelsbeschränkungen gegeben, berichteten Pro Wildlife und der WWF. "Nachdem es die Staaten bereits abgelehnt haben, den Handel mit Blauflossentunfischen zu verbieten, ist dies bereits der zweite Kniefall vor den Interessen der Fischereilobby", kritisierte WWF-Artenschutzexperte Volker Homes.

Die CITES-Konferenz in Katars Hauptstadt Doha endet am Dienstag. Die Konferenzteilnehmer werden sich in den kommenden Tagen unter anderem noch mit Schutzmaßnahmen für Elefanten und Haie befassen. (APA/red)