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Der Ex-Premier und das Öl.

Foto: Reuters

Über mangelnde Medienandacht braucht sich der britische Ex-Premier Tony Blair dieser Tage nicht zu beklagen. Wenn auch nicht unbedingt so, wie er sich das wünscht. Laut eines Berichts des Londoner Guardian hat Blair fast zwei Jahre lang geheime Zahlungen eines südkoreanischen Ölkonzern erhalten. Besonders pikant: Die UI Energy Cooperation operiert vor allem im Norden des Irak.

Aufgedeckt hat dies das britische Advisory Committee on Business Appointments (Acoba), eine Behörde, die Geschäfte ehemaliger Minister überwacht. Im Dezember 2007, kein halbes Jahr nach dem Ende seiner Amtszeit als Regierungschef, habe Blair die ersten Zahlungen erhalten. Über deren Höhe ist indes nichts bekannt.

Viel interessanter scheint dem Guardian der Umstand, dass Blairs Geschäftsbeziehungen erst jetzt bekannt wurden. Acoba-Sprecher Ian Lang, ein früherer Tory-Staatssekretär für Schottland, sagte, Blair habe mehrere Male um Aufschub angesucht, als es um die Veröffentlichung seiner Geschäfte ging. Als Grund wurde jeweils Marktsensibilität angegeben.

Jetzt beschloss Lang, Blairs Geschäftsbeziehungen öffentlich zu machen. Dessen Sprecher bestreitet im Guardian, dass Blairs Engagement im Zusammenhang mit Ölgeschäften im Irak steht. (red)