Linz - Unterdessen sind auch Vorwürfe im Zusammenhang mit den Florianer Sängerknaben in Oberösterreich aufgetaucht. Ein "Report"-Redakteur berichtete von seinen eigenen Erfahrungen als Schüler vor 30 Jahren. Es habe physische und psychische Gewalt gegeben - Schläge, stundenlanges Stehen in der Ecke oder Knien vor dem Pult, wenn man geschwätzt habe. In den Unterkünften hätten "lagerähnliche" Zustände geherrscht. Der Präfekt habe die Kinder aber nie sexuell belästigt, denn er habe eine Freundin gehabt. Die Schüler hätten das auch massiv mitbekommen, einmal hätten sie den Geistlichen gesehen, als er aus einem Damenschuh Sekt getrunken habe, heißt es in dem Bericht.

Der Chor hatte sich 1997 von der Kirche losgesagt, heute unterrichten weltliche Lehrer. Der derzeitige Internatsleiter Wolfgang Gruber schließt aus, dass es seither Vorfälle gegeben habe, es sei zumindest nichts an ihn herangetragen worden. "Was früher war, wissen wir eigentlich zu wenig", so Konzertmanagerin Christa Steinkellner. Sie habe aber gehört, "dass nicht immer alles optimal war". (APA)