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Foto: AP Photo/Skip Stewart

St. Louis - Geheimratsecken können auch ihr Gutes haben: Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftler der University of Washington School of Medicine gekommen. Männer, die schon mit 30 Jahren eine Glatze bekommen, erkranken weniger wahrscheinlich an Prostatakrebs.

2.000 Studienteilnehmer

An der aktuellen Untersuchung nahmen 2.000 Männer zwischen 40 und 47 Jahren teil. Es gelang den Forschern, einen Zusammenhang zwischen hohen Testosteron-Werten und dem damit verbundenen Haarverlust und einem geringeren Tumorrisiko herzustellen. Details der Studie wurden im Fachmagazin "Cancer Epidemiology" veröffentlicht.

Die Hälfte der Studienteilnehmer hatte Prostatakrebs. Die Wissenschaftler verglichen die Anzahl der Tumore von jenen, die nach eigenen Angaben bereits mit 30 begannen, ihre Haare zu verlieren, mit jenen, die noch alle Haare hatten. Männer, die kahle Stellen auf dem Kopf und auch Geheimratsecken hatten, verfügten über ein 29 bis 45 Prozent geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken.

Zuviel Dihydrotestosteron

Die Forscher gehen davon aus, dass rund 25 bis 30 Prozent der Männer mit 30 Jahren beginnen, ihre Haare zu verlieren. Bei der Hälfte aller Männer wird der Verlust der Haare mit 50 deutlich. Glatzen entstehen, wenn die Haarfollikel zu viel Dihydrotestosteron (DHT) ausgesetzt sind. Diese Chemikalie wird von dem männlichen Hormon Testosteron produziert.

Männer mit hohen Testosteronwerten bekommen laut Expertenmeinung eher eine Glatze, vor allem dann, wenn Haarverlust in der Familie häufig vorkommt. Männer, die an Prostatakrebs leiden, erhalten häufig Medikamente, die die Testosteronwerte senken, da sie das Wachstum mancher Tumore beschleunigen können. Die aktuelle Studie geht jedoch davon aus, dass hohe Testosteronwerte in der Jugend gegen die Krankheit schützen könnten.  (pte)