Die Erkennungs- und Lesealgorithmen arbeiten so gut, dass beim Aufstellen keine spezielle Justierung vorgenommen werden muss.

Foto: Siemens

Systeme zur automatischen Nummernschilderkennung kontrollieren den Zugang zu Firmengeländen oder Parkplätzen oder registrieren Fahrzeuge, die in Sicherheitsbereiche fahren, etwa auf Flughäfen. Auch Verkehrsleitsysteme greifen auf Kennzeichendaten zurück, um aktuelle Fahrzeiten zwischen bestimmten Orten zu ermitteln. Viele automatische Mautsysteme detektieren ebenfalls Kennzeichen. Dabei fotografiert eine digitale Kamera das Fahrzeug, und die integrierte Bildverarbeitungssoftware liest die entsprechende Autonummer aus. Kennzeichen und Foto werden über eine Schnittstelle an die Zentrale übermittelt. Für gute Aufnahmen bei Tag und Nacht arbeiten die Geräte mit infraroter Beleuchtung, meist von Leuchtdioden (LED). 

Technik aus der Briefsortierung

Siemens hat ein Kamerasystem entwickelt, das Kennzeichen auf zwei Fahrspuren gleichzeitig erfassen kann, auch wenn die Autos in unterschiedliche Richtungen fahren. Das System erkennt Nummernschilder in bis zu 35 Metern Entfernung und bei Geschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern. Man setzt dabei auf bewährte Technik der Briefsortierung: Diese Systeme lesen handgeschriebene Umschläge in 40 Sprachen mit höchster Erkennungsrate. Für Autokennzeichen bedeutet die neue Technologie, dass weniger Geräte als bisher nötig sind. Schlüsselkomponenten des Systems sind spezielle Erkennungs- und Lesealgorithmen, die so gut arbeiten, dass die Geräte ohne spezielles Justieren aufgestellt werden können. Spezielle Verschlüsselungstechniken ermöglichen eine sichere Datenübertragung und sogenannte Hash-Algorithmen erlauben die Anonymisierung der Daten.