Wien/Mistelbach - Das Museum Lebenswelt Weinviertel in Mistelbach zeigt vom 20. März bis 30. November mit der Gastausstellung "Der Barbarenschatz - Den Römern geraubt" den größten römerzeitlichen Metallfund weltweit, in Fachkreisen auch als "Hortfund von Neupotz" bekannt. Das Projekt wurde am Montag in Wien vorgestellt.

Im Bild: Küchengeräte, Neupotz, 3. Jh. n.Chr.

Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer

Auf Plünderungsfeldzügen ins Römische Reich sind die Germanen im dritten Jahrhundert nach Christus immer wieder über die Rheingrenze zurückgeschlagen worden. Anfang der 1980er Jahre wurde bei Kiesabbauarbeiten in einem Altrheinarm der spektakuläre Fund entdeckt. Der "Barbarenschatz", auf dem Rückzug verlorene Beute, besteht aus mehr als 1.000 Objekten aus Silber, Bronze, Messing, Eisen und Holz.

Im Bild: Halbdeckelbecken mit eingepunzten Vögeln, Detailansicht, Neupotz, Bronze, 3. Jh. n.Chr.

Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer

Mehr als 700 Kilogramm wiegen die kultischen Geräte, Waffen, Münzen, Werkzeuge, Boots- und Wagenzubehör sowie Tafel- und Küchengeschirr. In seiner Reichhaltigkeit illustriert der Schatz anschaulich das Leben der römischen Provinzbevölkerung an der Wende zur Spätantike.

Im Bild: Spiegel mit Minervabüste, Neupotz, Bronze, Zinn, Messing, 3. Jh. n.Chr.

Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer

"Was wir gefunden haben, ist nur ein Bruchteil", sagte Kurator Richard Petrovszky (Historisches Museum der Pfalz, Speyer, Deutschland). Über 500.000 Besucher haben die Ausstellung bisher bereits im Ausland gesehen. Als Gemeinschaftsprojekt des MZM mit dem acht Kilometer entfernten Urgeschichtemuseum in Asparn an der Zaya wird der mit Objekten aus Niederösterreich ergänzte "Barbarenschatz" nun erstmals in Österreich präsentiert.

Im Bild: Kellen und Siebe, Neupotz, Bronze, 3. Jh. n.Chr.

Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer

Von dieser Zusammenarbeit, die auch eine gemeinsame Eintrittskarte inkludiert, erhoffen sich MZM-Geschäftsführerin Dagmar Kunert und Renate Heger (Urgeschichtemuseum) einen spürbaren kulturtouristischen Effekt für das Weinviertel und erwarten bis zu 20.000 Besucher.

Im Bild: Becken mit Halbdeckel, Neupotz, 2.-3. Jh. n.Chr.,

Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer

Das Eröffnungswochenende steht in beiden Museen unter dem Motto "Die Barbaren kommen". Am 29. April liest Michael Köhlmeier im MZM aus seinem Werk "Die Nibelungen - neu erzählt", am 26./27. Juni folgt ein "Schatzsucherfest", im August eine Kinderwerkstätte "Junge Römer". Themenführungen und Workshops für Schulen und Gruppen werden ebenfalls angeboten. (red/APA)

Im Bild: Auswahl von Metallgerät aus dem Hortfund von Neupotz, 3. Jh. n.Chr. - Material: Silber, Bronze, Eisen


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Austellung: Der Barbarenschatz - Den Römern geraubt

Foto: Historisches Museum der Pfalz Speyer