Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen fünf Patres des Stiftes Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) in Oberösterreich, ermitteln nun die Staatsanwaltschaft Steyr und das Landeskriminalamt (LKA). Vorläufig geht es um drei Beschuldigte, denen Übergriffe aus den Jahren 1993 bis 1997 zur Last gelegt werden. Ob sich dieser Kreis noch ausweitet, werden die Ermittlungen zeigen, wie Staatsanwalt Andreas Pechatschek am Dienstag der APA mitteilte.

Einer der Patres von Kremsmünster habe am Montag eine schriftliche Sachverhaltsdarstellung an die Polizei übergeben, erklärte Pechatschek. Das LKA werde nun die "kriminalistische Kleinarbeit" durchführen und Beschuldigte, Opfer sowie Zeugen befragen. Zwei Opfer seien in der Sachverhaltsdarstellung namentlich festgehalten, wie viele Geschädigte es gibt, sei derzeit nicht abzuschätzen, so der Staatsanwalt. Bei den Vorwürfen gegen die Patres handle es sich teils um sexuell motivierte Handlungen, teils um andere Gewaltanwendung.

Geklärt werden muss noch die Frage, ob bzw. welche Straftatbestände schon verjährt sind. Bei Sexualdelikten beginne eine zehnjährige Frist erst mit der Volljährigkeit des Opfers, bei anderen sei der Strafrahmen ausschlaggebend, erklärte Pechatschek. Außerdem verjähre eine Tat nicht, wenn der Täter weiter straffällig werde. Zudem seien die gesetzlichen Bestimmungen seit 1993 mehrfach geändert worden, so der Staatsanwalt. (APA)