"Früher hatte man zwei Möglichkeiten - entweder man zahlte einen professionellen Übersetzer, der die eigene Webseite oder Inhalte auch in andere Sprachen übersetzte, oder aber man ließ sich die Chance am Markt entgehen", so Neil Roodyn bei der Präsentation des Microsoft Translator auf der MIX10 in Las Vegas.

Ganze Webseiten übersetzen

Der Microsoft Translator kann schnell und einfach in die eigene Webseite integriert werden. Ein eigenes Widget lässt sich mit wenigen Klicks in den Code der Webseite einbauen und ermöglicht es AnwenderInnen mit einem Knopfdruck die gesamte Webseite - oder auch nur Teile davon - zu übersetzen. Der große Vorteil aus Sicht von Microsoft: Die NutzerInnen müssen die Webseite nicht verlassen.

Neue Version

Das Übersetzungstool wurde auf der MIX09 erstmals vorgestellt und ist nun in einer neuen Version verfügbar. Der Microsoft Translator v2 bietet zahlreiche Verbesserungen: so unter anderem Text-to-Speech-Übersetzung und mehr Customizability des Widgets, der sich besser in die Webseiten integrieren lassen soll.

Kollaborative Übersetzung

Die wesentliche Neuerung ist jedoch die kollaborative Übersetzungsfunktion. So sollen AnwenderInnen dazu beitragen können die Übersetzungen zu verbessern, indem sie gemeinsam die automatischen Übersetzungen bearbeiten können. Die Änderungsvorschläge der NutzerInnen und Webmaster können ebenfalls schnell in die Webseite integriert werden. Ein weiteres Feature das in nächster Zeit integriert werden soll, ermöglicht es, bestimmte AnwenderInnen einzuladen die Übersetzung zu verbessern.

No-Code-Integration

Bei der Präsentation erklärte Roodyn, dass EntwicklerInnen lediglich über eine Bing ID verfügen müssen, um sich für den Translator anzumelden und danach das Tool kostenlos nutzen können. Bei der Integration müssen auch keinerlei Codezeilen adaptiert werden.

Text-to-Speech

Ein interessantes neues Feature ist die "Text-to-Speech"-Funktion. Hier können Texte auf Webseiten in anderen Sprachen vorgelesen werden. "In diesem Bereich wird bei Microsoft gerade sehr viel Research betrieben", so Vikram Dendi. In den kommenden Monaten werde es daher noch mehrere Ankündigungen und deutliche Verbesserungen geben.

Nicht nur Webseiten

Der Microsoft Translator soll aber nicht nur bei Webseiten funktionieren, sondern auch bei Applikationen, etwa in Smartphones. Auch bei diesem Tool kommt im Hintergrund Silverlight zum Einsatz. (Gregor Kucera aus Las Vegas, derStandard.at vom 15.3.2010)