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Ministerpräsident Maliki und sein Wahlbündnis schmieden bereits an Koalitionsplänen für eine neue Regierung.

Foto: AP/Hadi Mizban

Bagdad - Knapp eine Woche nach den Parlamentswahlen im Irak hat das Wahlbündnis "Allianz für den Rechtsstaat" von Ministerpräsident Nuri al-Maliki bereits Gespräche über eine mögliche Regierungsbildung geführt. Malikis Bündnis habe eine fünfköpfige Verhandlungsgruppe für die Gespräche mit anderen Parteien gebildet, sagte der Abgeordnete Abbas al-Bayati am Samstag in Bagdad. Die Maliki-Vertreter haben sich demnach bereits mit Politikern von vier Parteien getroffen, die bei der Abstimmung am vergangenen Sonntag gut abgeschnitten hätten. Drei von ihnen seien auch mit einer erneuten Kandidatur Malikis für das Amt des Ministerpräsidenten einverstanden.

Nach Teilergebnissen zeichnet sich ein Zweikampf zwischen den Bündnissen von Maliki und Ex-Regierungschef Iyad Allawi ab, bei dem Maliki am Samstag jedoch deutlich in Führung war. Er lag nach Angaben der Wahlkommission in vier schiitischen Provinzen im Süden des Landes und in der Hauptstadt Bagdad vorn, wo mit Abstand die meisten Parlamentssitze zu vergeben waren. Allawis "Al-Irakiya"-Allianz führte in zwei sunnitischen Provinzen nördlich von Bagdad.

Malikis Rechtsstaatsallianz holte in Najaf, Babylon, Muthanna, Kerbala und Bagdad die meisten Stimmen, das Bündnis von Allawi, einem säkular orientierten Schiiten, in Salaheddin und Diala. In Bagdad kam Maliki am Samstag auf 150.000 Stimmen, wie die Wahlkommission nach der Auszählung von 18 Prozent der Stimmen mitteilte. Auf Platz zwei landete demnach die schiitische religiöse "Irakische Nationalallianz", angeführt vom "Obersten Islamischen Rat" (SIIC) und den Anhängern des radikal anti-westlichen Geistlichen Muktada al-Sadr, mit 108.000 Stimmen und auf Platz drei das Allawi-Bündnis mit 105.000 Stimmen.

Das Gesamtergebnis wird Mitte kommender Woche erwartet, das offizielle Endergebnis soll erst Ende März nach der Prüfung aller Wahlbeschwerden feststehen. Allawis Gefolgschaft hat sich über Wahlfälschungen zugunsten von Maliki beklagt. (APA/AFP)