Screenshot: derStandard.at

Einen Bank-"Überfall" der anderen Art haben die Angestellten einer Hamburger Filiale der HSH Nordbank unlängst erlebt: Kirsten Brodde wollte einen "Barscheck" im Wert von 24 Euro einlösen. Allerdings vom Konto des Vorstandschefs der Bank, Dirk Jens Nonnenmacher. Dessen Institut musste vor einem Jahr von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein mit einer Kapitalspritze von drei Milliarden Euro und einer Bürgschaft in Höhe von zehn Milliarden Euro vor dem Bankrott gerettet werden. Was Nonnenmacher nicht daran hinderte, im Herbst eine Prämie von 2,9 Millionen Euro einzustreifen (derStandard.at berichtete).

"Dieses Geld fehlt jetzt der Stadt. Die Folge: Wir Bürgerinnen und Bürger werden geschröpft", schreibt Brodde auf ihrer Website. Die nunmehrige Forderung von 24 Euro gegenüber dem Banken-Boss erklärt Brodde gegenüber Spiegel Online damit, dass ein Einzelfahrschein für den öffentlichen Nahverkehr nun um fünf Cent mehr kosten würde, was bei zwei Fahrten pro Tag aufs Jahr hochgerechnet eben diesen Betrag ausmachen würde. "Dieses Geld möchte ich von Herrn Nonnenmacher wiederhaben", klagt Brodde.

Vorerst muss sie sich aber gedulden: Der Schalterbeamte verweigerte die Entgegennahme des selbstgeschriebenen "Schecks". Zu Ende ist die Geschichte damit aber nicht notwendigerweise, denn Brodde fordert dezidiert zur Nachahmung auf. "Vielleicht überlegt er es sich noch mal anders, wenn es mir genügend Leute nachmachen." (map)