US-Vizepräsident Dick Cheney hat am Mittwoch Vermutungen zurückgewiesen, US-Truppen hätten in Bagdad gezielt Journalisten angegriffen. "Die Idee, dass die USA Journalisten gezielt angegriffen haben, ist offensichtlich vollkommen falsch", sagte Cheney in einem Gespräch mit Chefredakteuren in New Orleans. "Wer das glaubt, muss schon ein Idiot sein", fügte er hinzu.

In der irakischen Hauptstadt waren am Vortag durch US-Feuer mehrere Journalisten getötet worden, darunter ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Internationale Journalistenvertretungen hatten Zweifel daran geäußert, dass es sich bei den Angriffen um Versehen gehandelt habe.

Nach dem Kriegsrecht sei es den Truppen erlaubt, Feuer zu erwidern, sagte Cheney weiter und bekräftigte Angaben der US-Armee, die Soldaten hätten auf Angriffe reagiert und dabei die Journalisten im Hotel "Palestine" im Zentrum Bagdads getroffen. Reporter im Hotel sagten dagegen, von dem Gebäude und seiner Nachbarschaft aus seien ihrer Beobachtung nach keine Schüsse ausgegangen. "Es ist schwer zu glauben, dass das nur ein Versehen war", sagte eine Nahost-Expertin des in Paris ansässigen Verbandes Reporter ohne Grenzen. (APA)