Ramallah/Gaza - Bei neuen, gewalttätigen Zwischenfällen im Westjordanland und im Gazastreifen sind am Donnerstag wieder sechs Menschen getötet worden. Erneut griff die israelische Luftwaffe dabei im Gazastreifen ein mit einem mutmaßlichen Extremisten besetztes Auto an und zerstörte es mit Raketen.

Der blutigste Zwischenfall ereignete sich im Morgengrauen im Jordantal, wo zwei Palästinenser ein Lager der Armee angriffen und zwei Soldaten erschossen. Bei dem rund 20-minütigen Schusswechsel wurden neun weitere Soldaten verletzt. Die Angreifer seien auf der Flucht erschossen worden, berichtete ein Armeesprecher. Zu der Tat bekannte sich die radikale "Volksfront zur Befreiung Palästinas" (PFLP).

Abschuss von Raketen im Zentrum Gaza

Stunden später feuerten vier israelische Kampfhubschrauber am Spätnachmittag im Zentrum von Gaza erneut Raketen auf ein palästinensisches Auto und töteten einen von Israel wegen zahlreicher Angriffe im Gazastreifen gesuchten Palästinenser. Vier Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Erste Berichte hatten von drei Toten gesprochen. Erst am Dienstagabend hatte die Armee bei einem Angriff auf drei mutmaßliche palästinensische Extremisten in der Stadt Gaza sieben Menschen getötet, darunter zwei unbeteiligte Jugendliche.

Nach palästinensischen Angaben handelte es sich bei dem ermordeten Palästinenser um den 40-jährigen Mahmud el Satma, den Anführer des bewaffneten Flügels der Extremistengruppe "Islamischer Jihad". Er soll im Gazastreifen zahlreiche Angriffe auf Israelis verübt haben. Sein Fahrzeug wurde völlig zerstört und ging in Flammen auf. In ersten Berichten hatte es geheißen, der getötete Palästinenser sei ein führendes Mitglied der radikalen Hamas-Organisation gewesen.

In Zentrum der Stadt Tulkarem im Westjordanland griff ein israelisches Kommando am Donnerstag einen von Israel gesuchten Palästinenser an und töteten ihn. Nach Augenzeugenberichten feuerten die Soldaten mehrere Schüsse auf das Auto, in dem vier Aktivisten des militanten Arms der Fatah-Bewegung "Al-Aksa-Brigaden" saßen. Dabei wurde der gesuchte Extremist getötet.(APA/dpa)