London - Mit der Kontrolle der US-Truppen über Bagdad und dem offenbaren Ende der Regentschaft des irakischen Präsidenten Saddam Hussein haben die Ölpreise am Mittwoch leicht angezogen. Unterstützt wurde der Aufwärtstrend Händlern zufolge von der Erwartung, die Opec werde ihre Öl-Exporte einschränken, um einen Verfall der Preise zu verhindern. Zudem sind die US-Ölvorräte in der vergangenen Woche überraschend stark gesunken.

Fördergrenze sollte ausreichen

Der algerische Ölminister Chakib Chelil und sein Amtskollege aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zeigten sich überzeugt, das die Einhaltung der offiziellen Förderobergrenze von 24,5 Millionen Barrel durch die Mitglieder des Kartells ausreichen werde, den Markt zu stabilisieren. Saudi-Arabien wies unterdessen Vermutungen zurück, das Königreich werde seine Exporte noch vor dem für den 24. April geplanten Opec-Treffen drosseln. Die irakische Ölförderung wird sich nach Einschätzung der USA bis zum Jahresende auf 2,5 bis 3,0 Millionen Barrel am Tag erholen.

In London stieg der Preis für ein Barrel (knapp 159 Liter) der marktführenden Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai bis zum späten Nachmittag um 26 US-Cent auf 24,86 Dollar.

Kontrolle über Bagdad

Nach knapp drei Wochen Krieg gegen den Irak haben US-Truppen am Mittwoch unter dem Jubel Tausender Einwohner die Kontrolle über zentrale Teile der Hauptstadt Bagdad übernommen. US-Panzer besetzten am Ende praktisch kampflos zentrale Plätze der Stadt. Weiter unklar blieb jedoch das Schicksal Saddams. (APA/Reuters)