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Der Reaktor Angra I

Foto: epa/Marcelo Say´o

Brasilien betreibt die Atomkraftwerke Angra I und II. Zurzeit wird in Angra ein dritter Reaktorblock gebaut, der 2013 in Betrieb gehen soll. Außerdem arbeitet das südamerikanische Land am Bau eines Atom-U-Bootes.

Im Mai 2006 wurde in Resende im Bundesstaat Rio de Janeiro die erste Anlage zur Urananreicherung eingeweiht. Damit ist Brasilien weltweit das neunte Land, das die Technik der Urananreicherung beherrscht. Ab 2014 will das südamerikanische Land dann in der Lage sein, "überschüssiges" Uran zu exportieren. Brasilien hat nach eigenen Angaben die drittgrößten Uran-Reserven der Welt.

2004 kam es zu einem Streit mit der Internationalen Atomenergiebehörde, weil sich Brasilien weigerte sich, den Inspektoren freien Zugang zur Atomanlage von Resende zu gewähren. Zur Begründung führte die Regierung den Schutz von Industriegeheimnissen an.

Anders als bei der Urananreicherung im Iran hat die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO bzw. IAEA) nach einer Überprüfung der Anlage erklärt, dass sie keine Bedenken wegen einer möglichen militärischen Nutzung der Technik habe. Das brasilianische Atomprogramm reicht in die Zeit der Militärherrschaft von 1964 bis 1985 zurück. Die damals regierenden Generäle entwickelten einen Geheimplan für die unterirdische Testzündung eines Atomsprengsatzes im Amazonas-Regenwald. Diese Pläne wurden 1990 offiziell für beendet erklärt.  (red)