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T-Mobile verschenkt jetzt Navigon-Navi-Software für das iPhone (rechts).

E-Books für Kinder (li. oben), für Erwachsene (li.) und biegsame (oben). Archos Home Tablet: ein iPad-Konkurrent.

Foto: Hersteller

Alle paar Jahre, scheint es, begeben sich PC-Hersteller auf die Suche - die Suche nach einer noch unentdeckten Nische zwischen all den entdeckten und dicht besiedelten digitalen Kontinenten vom kleinen Handy bis zum großen Desktop. Vor ein paar Jahren tauchte bei der Cebit der (längst wieder vergessene) "UMPC" auf, der ultramobile PC, und das "intelligente Display", ein mit einem versteckten PC drahtlos verbundenes Touchscreen für das Wohnzimmer. Davor war es der Tablet-PC, das Notebook, das sich durch Drehung des Schirms in einen Block verwandelte.

Vorgabe

Jetzt hat Apple mit dem iPad, das Ende März auf den Markt kommt, eine neue Vorgabe geliefert - schon einige Wochen vor der Cebit, der der Hersteller wie immer fernbleibt. Dort tummeln sich dafür eine Vielzahl von Konkurrenten, die E-Books, neue Tablet-PCs, die sich mit den Fingern bedienen lassen, und "Slates" vorstellen, quasi die Windows-Antwort auf das iPad.

Tablet-PC

Hewlett-Packard unternimmt einen neuen Anlauf, Touchscreens auf PCs salonfähig zu machen. Einerseits mit einem "klassischen" Tablet-PC für Business-User, der allerdings nicht nur wie bisher mit Spezialstift, sondern auch mit den vom iPhone gewohnten "Fingergesten" verwendet werden kann. Daneben bietet HP auch bei seiner Mini-Reihe (Netbooks) Touchscreens als Ausstattung an. Asus, taiwanischer Pionier der Netbook-Entwicklung, bietet ein wandlungsfähiges Netbook an, dessen Bildschirm sich drehen und in ein Tablet verwandeln lässt.

Slate

Den direkten Vergleich mit dem iPad als Mediengerät sollen Slates (wörtlich: Schiefertafel) aufnehmen, oder wie immer diese Kategorie dann eines Tages heißen wird. Ein wenig scheint es, als ob die Konkurrenz abwartet, wie der iPad auf dem Markt ankommt, um selbst aktiv zu werden: Einzig Archos zeigt zwei, auf Googles Android beruhende "Home Tablets", die vor allem auf Medienkonsum (Musik, TV, Video) daheim spezialisiert sind und denen bis auf weiteres die weite Welt der Apple-Apps fehlen wird.

Ebook

Auch das Angebot an E-Books, bisher von Sony und dem Amazon Kindle dominiert, weitet sich. Reader unterscheiden sich durch ihre E-Ink-Display-Technologie von Slates, die LCD verwenden. Unter anderem stellt Asus den E-Reader DR900 vor. Aiptek präsentiert ein "digitales Kinderbuch", das zu Bildern auch einen Soundtrack abspielt. Die zur CES (Consumer Electronics Show) zu Jahresbeginn vorgestellten Reader wie der biegsame "Skiff Reader" sind hingegen nicht in Hannover - ein Zeichen dafür, dass der Markt noch in sehr kleinen Kinderschuhen steckt.

(red, DER STANDARD/Printausgabe, 3.3.2010)