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"Ein Einwanderungsland wird man nicht durch Fakten, sondern durch politische Entscheidungen."

APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

STANDARD: Was können Sie besser als Bundespräsident Fischer?

Rosenkranz: Fischer hat sich in allen Fragen auf die Seite der politischen Klasse gestellt. Ich würde in vielen Fragen auch die Meinung der Bevölkerung vertreten.

STANDARD: Wie erhebt man die als Bundespräsident?

Rosenkranz: Wenn der Wunsch nach Volksabstimmung da ist, dann sollte man das riskieren.

STANDARD: Dies hieße vielfach, aber speziell in EU-Fragen: Auf Zuruf der Kronen-Zeitung zu agieren?

Rosenkranz: Nein. In der Frage der Volksabstimmung ist es schön, wenn die Kronen-Zeitung ein gutes Gefühl für die Stimmung im Volk hat. Aber es ist meine absolute Überzeugung: Volksabstimmungen sind eine mühsame Herausforderung, aber auch eine hohe Legitimation, man sollte sie nicht fürchten.

STANDARD: Sie wollen Zuwanderung stoppen - wie tut man das als Bundespräsident?

Rosenkranz: Man muss die Diskussion auf den richtigen Fokus lenken. Ein Einwanderungsland wird man nicht durch Fakten, sondern durch politische Entscheidungen. Ich würde die Möglichkeiten, die im Amt liegen, nützen. (Conrad Seidl, DER STANDARD, Printausgabe, 3.3.2010)