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Die in diesem Buch versammelten Beiträge befassen sich mit Literatur, die in einem "zwei- bzw. mehrsprachigen Umfeld entstanden ist". Als „Migrations- bzw. Minderheitenliteratur" nicht mehr "nur" bibliophilen InsiderInnen bekannt, sind Texte von AutorInnen nicht-deutscher Muttersprache längst fixer Bestandteil der österreichischen Literatur. Da die Literaturwissenschaft in den vergangenen Jahren „geradezu von einer Art interkultureller Euphorie erfasst" sei, besteht die Intention der HerausgeberInnen darin, mit ihrem Band einen Beitrag "zu einem differenzierteren Umgang" mit dieser Literatur und Kultur zu leisten.

Migrationsliteratur und -kunst

Nach kritischen Reflexionen zu den Begriffen Migrations- und Minderheitenliteratur folgt im umfangreichsten zweiten Abschnitt des Bandes die Auseinandersetzung mit konkreten literarischen Texten. Die Palette der behandelten AutorInnen reicht dabei von Dimitré Dinev und Alma Hadzibeganovic über Ben Okri und Julya Rabinowich. Das Thema „Migration und Film" wird an Hand zweier Filme von Houchang Allahyari – I love Vienna und Geboren in Absurdistan – besprochen. Einblicke in die Arbeit eines multikulturellen Theaterensembles bietet ein Beitrag zur Theatergruppe "daskunst".

Minderheitenliteratur

Der abschließende Teil des Bandes widmet sich schließlich der so genannten Minderheitenliteratur, die "lange Zeit gerade bei wissenschaftlichen Tagungen und in entsprechenden Publikationen kein Thema" war. Dabei wird neben der Kärntner slowenischen und der burgenländisch-kroatischen Literatur ferner auch die Literatur der Roma, Sinti und Jenischen thematisiert.

Fazit

"Und (k)ein Wort Deutsch" liefert vielfältige Einblicke in die Migrations- und Minderheitenliteraturen aus Österreich indem viele, bislang nicht oder nur unzureichend behandelte Fragestellungen aufgegriffen werden. Das Anliegen der HerausgeberInnen, mit Ihrem Band einen Beitrag "zu einem differenzierteren Umgang" mit Migrationsliteratur und -kultur zu leisten, darf als geglückt gelten.