Wien - Unter dem prägnanten Titel "Schule schaut Kunst" startet morgen, Dienstag, der erste österreichweite Aktionstag zur Zusammenarbeit zwischen Schulen und Museen im Feld der Kunstvermittlung. Initiiert wurde das Projekt, an dem neben zahlreichen Bundesmuseen auch viele Landesmuseen teilnehmen, vom Universalmuseum Joanneum in Graz, wo im Vorjahr beim "1. Schultag" 1.000 Schüler angelockt werden konnten. "Wir wollen die Lehrer nicht allein lassen", gab Sabine Haag, Direktorin des Kunsthistorischen Museums, bei der heutigen Pressekonferenz im KHM als Leitmotiv aus. "Die Museen wollen den Schulen ein Partner sein."

"Zentrales bildungspolitisches Thema"

Die Kunstvermittlung an Kinder und Jugendliche sei ein "zentrales bildungspolitisches Thema", so Haag, die sich mehrfach lobend über den seit 1. Jänner laufenden Gratis-Eintritt für Jugendliche unter 19 in den Bundesmuseen äußerte. Joanneums-Chef Peter Pakesch verwies auf die "hohe gesellschaftliche Verantwortung" der Museen: "Wir wissen, dass wir nicht im Elfenbeinturm agieren können", so der Museumsdirektor, auf dessen Initiative der nunmehrige österreichische Schultag zurück geht. Forciert werden soll durch "Schule schaut Kunst" auch die Vernetzung untereinander, Haag hob den Anspruch der Nachhaltigkeit für Kunstvermittlungsprogramme hervor. Auch soll mit dem Projekt auf den in manchen Schulen herrschenden "Missstand" aufmerksam gemacht werden, bei Kunst-Unterricht und kultureller Bildung als erstes den Sparstift anzusetzen.

15 Museen beteiligt

Zu verschiedensten Workshops, Führungen und Sonderprogrammen laden morgen insgesamt 15 Museen in ganz Österreich: In Wien nehmen neben dem KHM auch die Albertina, das Leopold Museum, das MAK, das Belvedere, das Volkskundemuseum und das Wien Museum teil. In den Bundesländern öffnen neben dem Universalmuseum Joanneum in der Steiermark auch das Kunsthaus Bregenz, die Landesmuseen Kärnten, Niederösterreich, Tirol und Oberösterreich, das Museum Moderner Kunst Kärnten und das Salzburg Museum. Unterstützt wird der Aktionstag vom BÖKWE (Berufsverband Österreichischer Kunst- und Werkerzieher) und KulturKontakt Austria, über den auch die Abwicklung jener 17 Vermittlungsprogramme läuft, für die das Kulturministerium insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Der Aktionstag "Schule schaut Kunst" wird laut Auskunft von Haag nicht extra subventioniert. (APA)