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Bernhard Gruber biss sich an Demong und Spillane bis zum letzten Anstieg fest...

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...und landete im Gegensatz zu den US-Amerikanern erschöpft im Ziel.

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Der verspätete Felix Gottwald gratuliert.

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Whistler - Zwei Tage nach dem Gewinn von Gold mit dem Team hat Bernhard Gruber bei den Winterspielen in Whistler erneut einen Podestplatz in der Nordischen Kombination erobert. Der 27-jährige Salzburger holte sich am Donnerstag nach dem besten Sprung des Tages und einer starken Leistung im 10-km-Langlauf Olympia-Bronze im Großschanzenbewerb. Übertroffen wurde er nur von zwei US-Amerikanern: Bill Demong sorgte für die erste Olympia-Goldmedaille in der Kombination für die USA, Johnny Spillane (4,0 zurück) holte vor Gruber (+10,8) Silber.

Österreich hält damit vor den letzten drei Wettkampftagen bei den XXI. Winterspielen bei zwölf Medaillen - vier Goldene, drei Silberne und fünf Bronzene.

Gruber lieferte mit einer starken Leistung erneut eine Überraschung. Im ersten Einzelbewerb nur Ersatzmann, rechtfertigte er 48 Stunden nach dem Team-Triumph das Vertrauen erneut. Mit 134 Metern gelang dem Gasteiner der beste Sprung des Feldes. Er freute sich über den Vorsprung von 34 Sekunden auf den zweitplatzierten Spillane, litt aber auch mit Gottwald, der von den schlechten Bedingungen am Ende des Wettkampfes um jede Chance gebracht wurde. Der dreifache Olympiasieger wurde schließlich 17. (+2:09 Minuten), unmittelbar vor dem ebenso benachteiligten Normalschanzen-Olympiasieger Jason Lamy Chappuis (FRA).

Ding durchgezogen

"Ich muss mein Ding durchziehen", sagte Gruber vor dem Langlauf und er schaffte es - erneut auch dank der Hilfe des Serviceteams der Biathleten, das seinen Ski perfekt vorbereitet hatte. Auf den ersten vier Kilometern skatete er alleine an der Spitze und als ihn gleich danach Spillane und Demong (6. im Springen) einholten, bewies er Kämpfer-Qualitäten. Kurz nach Halbdistanz schien er zurückzufallen, fand aber nach einer Abfahrt wieder Anschluss und war nach knapp sieben Kilometern in chancenreicher Position.

Denn von hinten drohte an diesem Tag wenig Gefahr. Ein Verfolger-Trio mit Christoph Bieler (4. im Springen) kam nicht heran und wurde von einer nachkommenden Gruppe geschluckt. In dieser kämpfte u.a. Mario Stecher, doch der Rückstand auf das Spitzen-Trio vergrößerte sich. Im Ziel hatte der Finne Hannu Manninen als Vierter 23 Sekunden Rückstand auf Gruber - er verpasste damit auch bei seinem Comeback Olympia-Gold. Stecher wurde Achter (48,2 hinter Demong), Christoph Bieler Zehnter (48,8). Gruber schaffte damit gleich bei seinem Einzel-Debüt Edelmetall.

Gottwald, selbst enttäuscht, hob die Leistung Grubers hervor: "Er hat das heute super gemacht, er hat sich in der Loipe gescheit verhalten. Mit so einem Ausgang können wir mehr als zufrieden nach Hause fahren", meinte der Salzburger, der bei seinen fünften Spielen zum erfolgreichsten Olympioniken Österreichs avancierte und über die weitere Karriere erst nach Saisonende entscheiden will.

Gruber war nach seinem dritten Platz überglücklich: "Es ist einfach nur schön - etliche Jahre harte Arbeit und dann am Podest stehen. Ich habe heuer schwer zu kämpfen gehabt im Laufen. Ich bin einfach überglücklich, bei einem Großereignis muss alles zusammenpassen. Ich habe vorgestern gesehen - ich kann wieder gut Langlaufen, ich bin heute cool geblieben." (APA)