Die Casinos-Austria-Gruppe hat die Suche nach einem finanzstarken Partner für das Auslandsgeschäft aufgegeben. Zuletzt wollte man 49 Prozent an der Casinos Austria International (CAI) verkaufen.

Es habe zwar einige "preislich attraktive" Angebote gegeben, hinsichtlich der strategischen Ausrichtung sei man "aber nicht zusammen gekommen", erklärte Casinos-Sprecher Martin Himmelbauer am Dienstag im Gespräch mit dem Standard. Letztlich hätten die Eigentümervertreter beschlossen, das Unternehmen solle den Businessplan eigenständig weiterführen. Der Beschluss wurde in einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates gefasst.

Konkrete Details über die Angebote nannte er nicht. Ursprünglich war man von einem Erlös von rund 500Millionen Euro ausgegangen. CAI-Boss Paul Herzfeld hatte zuletzt dann nur mehr einen "niedrigen dreistelligen Millionenbetrag" als möglichen Preis für die 49 Prozent genannt.

Nun werde man bei etwaigen neuen Projekten im Ausland weiter mit "lokalen Partnern" zusammen arbeiten, erklärt Sprecher Himmelbauer. "Das ist kein Beinbruch. Vielleicht ist in ein paar Jahren schon alles wieder anders."

Schwierige Suche

Die Entscheidung über das Auslandsgeschäfte dürfte hausintern nicht ganz einfach gewesen sein. Eigentlich hätte sie bereits im Dezember fallen sollen, wurde dann aber verschoben.

Dem Vernehmen nach wurde mit drei Interessenten konkret verhandelt. Laut Medienberichten hat es sich dabei um die US-Venture-Firma Texas Pacific, das Private-Equity-Haus Triton und den börsennotierten Casino- und Hotelbetreiber Queenco Leisure International gehandelt. An Letzterem hält die CAI bereits rund 4,9 Prozent - auch der Investor Martin Schlaff ist dort über eine Holding im Boot.

Die Suche nach einem Partner für das Auslandsgeschäft wurde mit den besseren Expansionsmöglichkeiten begründet. Das Geld hätte unter anderem in Projekte in Deutschland, Großbritannien und Brüssel fließen sollen. (go, DER STANDARD, Printausgabe, 24.2.2010)