Die börsenotierte teilstaatliche Telekom Austria fusioniert wie erwartet die Festnetz- mit der Mobilfunksparte. Die Zusammenführung soll noch heuer über die Bühne gehen, wobei sich die Anlaufkosten heuer mit einem negativen Cash Flow-Effekt von rund 80 Mio. Euro zu Buche schlagen. Ab 2012 soll die Zusammenlegung positive Ergebnisbeiträge und mittelfristig nach weiteren zwei bis drei Jahren eine jährliche Steigerung des Cash Flows im Ausmaß von rund 100 Mio. Euro bringen, teilte die Telekom am Dienstagnachmittag nach Ende der heutigen Aufsichtsratssitzung mit. Morgen Vormittag präsentiert die Telekom ihre Jahresbilanz 2009.

Steuerung

"Die Zusammenlegung des Festnetz- und des Mobilkommunikationsgeschäftes in einer operativen Gesellschaft soll primär Rahmenbedingungen schaffen, um die steigende Nachfrage nach integrierten Kommunikationslösungen und konvergenten Produkten auf dem österreichischen Markt zu bedienen", hieß es von der Telekom ad hoc. Außerdem ermögliche die zielgerichtete Steuerung des Vertriebes zusätzliches Umsatzpotenzial durch Cross-Selling. Die Zusammenführung erhöhe weiters die Innovationskraft der Telekom Austria Group und ermögliche "den effizienten Ausbau einer gemeinsamen, zukunftsgerichteten Infrastruktur sowie die Nutzung von Synergien in internen Prozessen", wurde betont.

 

Während die Telekom Austria (TA) mit dem heutigen Aufsichtsratsbeschluss Fakten geschaffen hat, ringen die Belegschaftsvertreter der beiden wirtschaftlich recht unterschiedlich erfolgreichen Sparten noch um eine Einigung. Im Gespräch betonte der neue Telekom-Betriebsratschef Markus Hinker, man sei sich einig, dass die Arbeitsplätze gesichert sein müssten, nur seien eben die Festnetzbeschäftigten skeptischer, dass dies auch kommen werde. Daher soll nächste Woche ein weiterer Verhandlungstermin mit dem Vorstand stattfinden.

Wie aus dem Unternehmen inzwischen durchsickerte, sind sowohl beim Markenauftritt wie auch bei den zahlreichen Auslandstöchtern der Mobilkom Austria keine Änderungen vorgesehen. Die Telekom Austria Group ist sowohl im Festnetz, im Internet und im Mobilfunk uneingeschränkter Marktführer in Österreich. Den starken Kundenrückgang im Festnetz durch die Substituierung durch Mobilfunk konnte die Telekom dank eines Bündelproduktes aus Festnetz, Online und Handy stoppen. (APA)