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Den Verdächtigen wird vorgeworfen, riesige Summen gewaschen zu haben, die aus Steuerbetrug stammten.

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56 Haftbefehle hat die italienische Polizei am Dienstag im Rahmen einer ausgedehnten Razzia gegen internationale Geldwäsche erlassen.  In den Sog der Ermittlungen der italienischen Polizei ist auch der bekannte Telekommunikation-Manager Silvio Scaglia geraten. Der 52-Jährige, der bis 2007 der größte Aktionär des Telekom-Unternehmens Fastweb war, wird international gesucht. Sein Rechtsanwalt teilte mit, der Manager befinde sich im Ausland und sei bereit, sich der Polizei zu stellen.

Scaglia, der sich über seinen Rechtsanwalt für unschuldig erklärte, hatte 2007 sein Aktienpaket an der von ihm gegründeten Fastweb-Gesellschaft an Swisscom verkauft, die jetzt Mehrheitsaktionärin der Mailänder Gesellschaft ist. Damit hatte Scaglia Platz 13 im Ranking der reichsten italienischen Unternehmer erobert.

Fiktive Handelsoperationen

Scaglia und den anderen Personen wird vorgeworfen, riesige Summen gewaschen zu haben, die aus Steuerbetrug stammten. Die Verdächtigen werden beschuldigt, mit fiktiven Handelsoperationen für den Erwerb telefonischer Dienstleistungen zwei Milliarden Euro an nicht gezahlten Mehrwertsteuern angesammelt zu haben. Die Ermittlungen betreffen hohe Manager der Gesellschaften Telecom Italia Sparkle und der in Mailand notierten Fastweb, die zwischen 2003 und 2006 falsche Rechnungen für fiktive telefonische Dienstleistungen gestellt haben.

Im Rahmen der Operation wurde auch ein hochrangiger Funktionär der italienischen Steuerpolizei verhaftet. Ihm wurden auf einem österreichischen Bankkonto Schmiergelder bezahlt, die von einer Gesellschaft in Panama stammte, berichtete die römische Polizei, die die Ermittlungen geführt hat. (APA)