Wien - Das steirische Entsorgungs- und Verwertungsunternehmen Saubermacher Dienstleistungs AG konnte im Jahr 2009 den Umsatz um drei Prozent auf rund 246 Mio. Euro steigern. Das Betriebsergebnis (Ebit) für 2009 werde voraussichtlich weiterhin auf dem Niveau des Vorjahr bei rund 14 Mio. Euro liegen, sagte Saubermacher Finanzchef Erhard Schmidt bei einer Pressekonferenz in Wien. Firmengründer und CEO Hans Roth bezeichnete das Jahr 2009 angesichts der Wirtschaftskrise "als bisher bestes Geschäftsjahr". Das Volumen der entsorgten Abfälle stieg 2009 um knapp 4 Prozent auf 2,7 Millionen Tonnen.

Der 2008 kurzfristig abgeblasene Börsengang sei derzeit "kein Thema", so Firmengründer Roth. Der 2008 eingesprungene Investor UBS hält rund 28 Prozent und sei an weiteren Firmenanteilen interessiert. Das Unternehmensfamilie will aber laut Roth keine weiteren Anteile abgeben. Bezüglich eines Börsengangs werde man sich 2014 wieder zusammensetzen.

Korruption bei Ausschreibungen in Bulgarien und Rumänien sei ein "großes Thema", so Saubermacher-Chef Roth. Saubermacher spiele da aber nicht mit und habe auch Ausschreibungen beeinsprucht. Ein weiteres Problem seien "nicht professionell gemachte Ausschreibungen". Viele Ausschreibungen würden sich dadurch um mehr als ein Jahr verzögern.

Stabiles Kommunal-Geschäft

Das Geschäft mit Kommunen war "sehr stabil", so Roth. Bei Aufträgen im Rahmen der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) habe es keinen Rückgang gegeben. Deutliche Rückgänge waren aber im Gewerbe- und Industriebereich zu verzeichnen. Neun Akquisitionen sowie zwei Neugründungen haben den Aktionsradius der Gruppe weiter erhöht.

57 Prozent des Umsatzes entfallen auf Österreich und der Rest auf osteuropäische Länder. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2009 einen Umsatz von 140,2 Mio. Euro in Österreich, in Tschechien 41,5 Mio. Euro, in Ungarn 34,2 Mio. Euro und 30,1 Mio. Euro in Slowenien, Bulgarien und Rumänien. Saubermacher will in Zukunft laut Roth auch in Staaten des ehemaligen Jugoslawien expandieren.

2010 will das Unternehmen rund 40 Mio. Euro unter anderem in neue Abfallzentren in Osteuropa investieren sowie in den neuen Firmenstandort Wien und in die weitere Unternehmensexpansion.

Saubermacher ist nach eigenen Angaben Österreichs führendes Entsorgungs- und Verwertungsunternehmen. Das Unternehmen startete im Jahr 1979 als Abfallsammler mit 5 Mitarbeitern und beschäftigt derzeit rund 3.800 Mitarbeiter im In- und Ausland. Das Familienunternehmen betreut von der Konzernzentrale in Graz rund 60 Standorte und Beteiligungen in Österreich, Slowenien, Ungarn, Tschechien, Rumänien und Bulgarien.

Im Bereich der Entsorgung und Verwertung von Abfällen arbeitet Saubermacher mit 1.600 Gemeinden und über 40.000 Betrieben aus Handel, Gewerbe und Industrie zusammen. Gemeinsam mit Kommunen betreibt Saubermacher 22 Public-Private Partnership (PPP)-Entsorgungsunternehmen. (APA)