Frankfurt/Main - Die mit Staatshilfe aus der Finanzmarktkrise gerettete Commerzbank hat trotz Fortschritten weiter tiefrote Zahlen geschrieben. Das Geldhaus meldete am Dienstag in Frankfurt am Main einen Nettoverlust für 2009 von 4,5 Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor hatte sie noch ein Minus von 6,5 Mrd. Euro ausgewiesen. Finanzvorstand Eric Strutz nannte einen Verlust auch im laufenden Jahr "durchaus realistisch", obwohl der Start im Jänner optimistisch stimme.

Die Commerzbank bezifferte die Belastungen aus der Finanzmarktkrise im abgelaufenen Jahr auf insgesamt 5,3 Mrd. Euro. Das liege unter den Erwartungen zu Beginn des vergangenen Jahres. Die Risikovorsorge stieg um 18,6 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Mit Kosten von 1,9 Mrd. Euro schlug die Integration der Dresdner Bank zu Buche, die damit allerdings größtenteils schon verbucht sei. Der Stellenabbau liege mit 3.126 Jobs Ende 2009 über Plan. Dazu kommen Abschreibungen von 768 Mio. Euro auf den Markenwert der Eurohypo.

Die Commerzbank war durch die Übernahme der Dresdner Bank mitten in der Finanzkrise 2008 in Turbulenzen geraten. Der Bund kam mit 18,2 Mrd. Euro zu Hilfe und ist mit der Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie größter Anteilseigner. (Reuters)