Schon öfter wurde das "Jahr des Linux-Desktops" angekündigt - das Jahr, in dem das freie Betriebssystem endlich breiter auf Desktops Fuß fassen kann. Doch dieses Jahr sei nun vorbei, verkündet Matt Asay, COO von Canonical/Ubuntu, im seinem Blog auf Cnet. Linux stecke nicht mehr in den Kinderschuhen, es habe mittlerweile die rebellischen Teenager-Jahre hinter sicher. Viele User würden davon nur keine Notiz nehmen.

Vergleichbar mit Windows und Mac

Asay habe lange Zeit nur auf einem Mac gearbeitet und weder Windows noch Linux große Beachtung geschenkt. Mittlerweile arbeite er jedoch auf einem Lenovo ThinkPad X200s mit Ubuntu und alles funktioniere wunderbar. Er könne alles tun wie zuvor auf seinem Mac, und zum Großteil auch mit denselben Anwendungen. Viele Software-Entwickler würden populäre Programme wie etwa TweetDeck oder Skype auch unter Linux anbieten. Auch die Hardware-Unterstützung werde immer besser. Linux könne diesbezüglich nun auf eine Stufe mit Windows und Mac OS X gestellt werden. Bei den Marktanteilen sehe es freilich anders aus, aber auch hier glaubt Asay, dass sich das freie Betriebssystem auf gutem Wege befinde.

Chance in Schwellenländern

Es gebe keinen Grund Linux nicht zu nutzen, abgesehen von eigenen Gewohnheiten. Dass diese schwer aufzugeben seien, wisse Asay. Die Linux-Welt stehe nun vor der Aufgabe, den Nutzern das freie Betreibssystem schmackhafter zu machen. Großes Potential weise günstige Open Source-Software in Schwellenländern wie Indien auf. Daneben biete auch die Cloud eine große Chance. Das zusammen mit Linux-basierten Netbooks, Tablets oder Smartphones (etwa mit Android) würde die Verbreitung von Linux stärker vorantreiben. Vor der Linux-Community liege noch viel Arbeit. Man dürfe Windows und Mac nicht versuchen zu kopieren, sondern müsse Innovationen schaffen, die darüber hinaus gehen. (red)