Peking - Nach dem Tod dreier Schulkinder und einer Massen-Lebensmittelvergiftung von 3.000 chinesischen Kindern durch den Verzehr von Soja-Milch vermuten die Medien einen kriminellen Hintergrund. Der Urin der betroffenen Kinder weise ungewöhnlich hohe Phosphat- und Albuminwerte auf, zitierte die chinesische "Volkszeitung" am Mittwoch einen behandelnden Arzt in einem Pekinger Kinderkrankenhaus.

"Ich fürchte, jemand hat die Milch absichtlich vergiftet." Ein Vertreter des Sojamilch-Herstellers Anshan Baorun verdächtigte Konkurrenten, hinter der Vergiftung zu stecken.

Erblindet

In der Provinz Liaonig waren nach Medienberichten drei Kinder nach dem Verzehr der Sojamilch gestorben. Weitere 3.000 Schüler klagten über Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und Krämpfe. Einige Kinder sollen erblindet sein.

In China gibt es immer wieder spektakuläre Fälle von vergifteten oder verseuchten Lebensmitteln. So starben im März 44 Menschen nach dem Konsum kontaminierter Milch. Anfang Jänner war der Leiter eines Kindergartens hingerichtet worden, weil er die Küche einer anderen Vorschule mit Rattengift verseucht hatte. 70 Kinder und zwei Erzieher mussten ins Krankenhaus. Im September starben 42 Menschen, weil ein Imbissbesitzer in das Essen eines Konkurrenten Rattengift gemischt hatte. (APA)